Full text: [Teil 2] (Teil 2 = Mittel- u. Oberstufe)

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I. (Europa. 
angelegt und zwar von griechischen Ansiedlern aus Kleinasien, von ihnen 
Massalia, von den Römern Massilia genannt, älteste Ausgangsstätte 
höherer Gesittung Galliens in vorrömischer Zeit (Wein- und Ölbau, 
griechische Schrift von hier das Rhonethal hinauf verbreitet); jetzt wieder 
der bedeutendste Handelshasen Frankreichs, der den Verkehr mit allen 
Mittelmeergestaden, namentlich auch mit Alschier besorgt, Mittelpunkt der 
Öl- und Parsümerie-Industrie (Proveneer Öl). Weiter gen O. an der 
Küste "Toulon |tulong], erster Kriegshafen Frankreichs, zuletzt das erst 
1860 von Italien abgetretene Nizza (franz. Rice [ntfj]), in Orangen- 
und Olivenhainen, Zufluchtsort für Brustkranke. Oberhalb der Durance 
Avignon ^awinjong^. 
Das Dauphine [dofine|, das Gebiet der Jsöre, bereits ohne Öl- 
bäum und Südfrüchte. Die Festung Grenoble (grönobl|, wo die Jsöre 
aus dem Hochgebirge tritt, bewacht die Pässe über die cottischen und gra- 
jischen Alpen. Nach der Dauphine führte in der französischen Königszeit 
der Kronprinz den Titel Dauphin ^döfäng^. 
Savoyen j ftawotett], wie Nizza erst 1860 von Italien abgetreten 
(dessen Königsgeschlecht von hier stammt), ein rauhes Alpenland vom 
Montblanc bis zum Genfer See; die Savoyarden suchen bei der geringen 
Fruchtbarkeit ihrer Heimat vielfach in den anderen Teilen Frankreichs 
Verdienst (z. B. mit den Murmeltieren ihres Gebirges umherziehend). 
Lyonnais [liona], das Gebirgsland w. der Vereinigungsstelle von Rhone 
und Saöne; rings um diese Vereinigungsstelle (auf welche daher auch die 
wichtigsten Straßen SO.-Frankreichs hinziehen) die Hst. *£i)on [liöng], 
gegen i/z Mill.E., die zweite Stadt Frankreichs, zur röinischen KaiserzeitHst. 
Galliens, durch einen Kreis von Forts stark befestigt, Europas Haupt- 
sabrikations- und Hauptmarktplatz für Seidenstoffe (durch ihre geschmack- 
vollen Muster besonders berühmt) und für Samtstoffe, die, wenn echt, 
stets aus Seidenfaser hergestellt werden. Im SW. ^Etienne s hängt 
etian], bereits im Loiregebiet, Hauptfabrikationsort für Seidenband, be- 
sonders aber für Metall-, namentlich Stahlgeräte (das Birmingham und 
Sheffield Frankreichs), weil hier das Gebirge ein reiches Steinkohlenlager 
und vorzügliches Eisenerz birgt; hier werden die Waffen geschmiedet für 
das französische Heer, eins der größten Europas. 
Burgund, zu beiden Seiten der Saöne, benannt nach den deut- 
schen Burgundern, welche das Land in der Völkerwanderung eroberten 
und von hier aus das Rhonegebiet zu einem burgundischen Königreich ver- 
einigten (letzteres 1034 ans Deutsche Reich vererbt, mit dem diese Lande 
durch die burgundische Pforte so offen verbunden sind und während des 
Mittelalters seit jenem Erbfall jahrhundertelang auch politisch vereint 
blieben). Im sogenannten Herzogtum Burgund (von der unteren 
Saöne über die Cöte d'or ins Seinegebiet ausgedehnt) Chälon für 
Saöne ain Ausgangspunkt des Eanal du centre und "Dijon sdtschöngj 
am Austritt des burgundischen Kanals aus dem weinreichen Gebirge,
	        
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