Das Königreich Preußen. 287 
Kreises liegt Buk, Stadt und Bahnstation in waldloser, ebener Gegend, 3062 Ein- 
wohner. Landwirtschaft, Handel mit landwirtschaftlichen Produkten; Schuhmacherei; 
Spiritusbrennerei. 
Nordwestlich von Grätz der Kreis Ueutomischl, mit ziemlich gutem Boden und 
Hopfenbau; die deutsche Bevölkerung ziemlich stark, doch die polnische noch stärker. 
Darin die Kreisstadt und Bahnstation Ueutomifchl, in ebener, waldiger Gegend, mit 
humusreichem Sandboden, 1473 Einwohner. Starker Hopfenbau, Müllerei, Bier- 
brauerei. — Im Norden des Kreises Neustadt (bei Pinne), von moorigen Wiesen 
umgeben, 2372 Einwohner. Landwirtschaft, Handel mit Getreide, Spiritus, Wolle. 
Im nahen Dorfe Posadowo schönes Schloß (Rüstzeug- und Waffensammlung, 
schöner Park). 
Nordöstlich von Neutomischl liegt der Kreis Samter, mit großen Wäldern sowie 
mit Braunkohlenlagern; die größere Hälfte der Bevölkerung polnisch und katholisch. 
Darin: Samter, Kreisstadt und Bahnstation, am Samicabache, in ebener Gegend, 
4188 Einwohner (überwiegend deutsch; viele Juden). Schafzucht, Obstbau, Spiritus- 
brennerei, Handel mit landwirtschaftlichen Produkten; alte schöne Pfarrkirche (Feld- 
altar Joh. Sobieskis); Schloß mit sehr altem Turm; ehemaliges Reformatenkloster 
(vom Militär benutzt). — Im Norden die Stadt Obersitzko, an der Warthe (1570 
Einwohner), Strumpfwirkerei und eine Wollspinnerei. — Westlich davon Wronke, 
Stadt und Bahnstation an der Warthe, 3087 Einwohner. Ackerbau, Gewerbebetrieb 
(Dampfgerberei :c.), Handel (landwirtschaftliche Produkte); mehrere Vorschußvereine; 
hölzerne Brücke und Eisenbahnbrücke; ehemaliges Reformatenkloster. — Pinne, Stadt 
in fruchtbarer Gegend, an einem See, 2223 Einwohner. Ackerbau, Handel (land- 
wirtschaftliche Produkte), Branntweinbrennerei, Dampfmahl- und Sägemühle; land- 
wirtschaftlicher Verein.■ 
Nördlich von den beiden Pofener Landkreisen liegt der Kreis Gbornik, an dem 
Warthebogen, mit sehr verschiedenem Boden, den Konezabruch und große Waldungen 
und Braunkohlen enthaltend; etwa zur Hälfte deutsch, doch überwiegend katholisch. 
Darin: OborniK, Kreisstadt und Bahnstation an dem Wartheufer, 2807 Einwohner. 
Ackerbau, Holzhandel; Fabrikation von Spiritus und Stärke, Ziegeleien; hölzerne 
Warthebrücke; Jrreuheilanstalt im nahen Dorfe Kowanowko. — Nordöstlich von 
Obornik Rogasen, Stadt und Bahnstation an einem See und an der Welna, in 
ebener und sandiger Gegend, 4977 Einwohner (vorherrschend deutsch; sehr viele 
Juden). Landwirtschaft, Handel mit landwirtschaftlichen Produkten, Spiritusbrennerei, 
Ziegeleien, Fischerei, Kupferwarenfabrik; Gymnasium; Präparandenanstalt; Reste 
einer Starostenburg. 
Regierungsbezirk Äromberg. 
Gromberg, Regierungshauptstadt, Eisenbahnknotenpunkt und Stadtkreis an der 
Brahe, im Süden durch eine Hügelkette, im Westen durch Wälder begrenzt, 36294 
Einwohner (deutsch, Zweidrittel evangelisch). Schöne Promenaden; bedeutende In- 
dustrie (Eisengießerei und Maschinenfabrik, großes Mühlenwerk „Herkules" der köuig- 
lichen Seehandlung; Fabrikation von Pappe, Strohpapier und Wagen, Gerberei, 
Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Ziegeleien); lebhafter Handel (Getreide, Mehl, 
Wolle, Leder, Holz, Steinkohlen, Wein); Gärtnerei, Schiffahrt. Reichsbankstelle, 
mehrere Vorschußvereine, Landratsamt für den Landkreis, Landgericht, Forstinspek- 
tionen, Oberpostdirektion, königliche Eisenbahndirektion, landwirtschaftlicher Zentral- 
verein für den Netzedistrikt, westpreußische Landschaft; Gymnasium, Realgymnasium, 
evangelisches Schullehrerseminar, Provinzialblindenanstalt, Lehranstalt für Gärtner; 
Denkmal Friedrichs des Großen (Erbauer des Kanals, durch den die Stadt wieder 
emporwuchs). 
.In dem Landkreise Lromberg, der fast ganz an Brahe und Weichsel liegt, 
größerenteils deutsch und evangelisch ist, an den Randhügeln der Brahe und Weichsel 
gute Brauukohlenfiöze und außerdem gute Wiesen und Wälder hat, liegt in unmittel- 
barer Nähe der Stadt eine größere Anzahl volkreicher Dörfer (Schöndorf, Klein- 
Bartelsee, Glinke, Neu-Beelitz, Schwedenhöhe, Adlerhorst, Prinzen- 
thal, Wilezak, Schleuseuau und Okollo). Nördlich Krone, Stadt an der 
Brahe, zwischen Sandhügeln, 3967 Einwohner (meist katholisch und polnisch). Handel
	        
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