134. Das Paradies (Neuseeland). 471
und angepaßt hat. Trotzdem werden die Maori doch dem Untergang ge-
weiht sein, ein alter Baum fügt sich schwer dem Gärtner. Dort allerdings,
wo sie noch ihr eigenes Heim, noch ihre Selbständigkeit haben, dort gedeihen
sie noch, aber wie lange wird es noch dauern, und der Engländer zieht auch
in diese Distrikte ein, denn ein Paradies bleibt nicht lange unerschlossen. Vor-
läufig aber haben sie noch ihre alten Gebräuche, begrüßen sich, indem sie die
Nasen aneinanderreiben, und schnitzen ihre eigentümlichen Götzenbilder. Wie
lange noch? — Die Neuseeländer haben eine Sage, ähnlich unserer „Götter-
dämmerung": „Es wird eine Zeit kommen," sagen sie, „da werden alle Maori
tot sein bis
auf zwei, einen
Mann und ein
Weib,diewerden
sich aufmachen
um ihren Brü-
dern zu folgen
in die Nacht.
Und sie werden
an einen Berg
kommen, Rua-
pehu geheißen,
aus dem das
Feuer quillt
Tag und Nacht.
Und wie sie sich
eng nmschlun-
gen Hineinstür-
zenwollenindie
glühende Flut,
da wird sie ein Atem umwehen, der sie betäubt, so daß sie zusammenbrechen,
und schützend wird sich über sie ein Felsen legen. Um sie herum brodelt
der feurige Fluß, wälzt sich hinab über die Insel und vernichtet alles,
was lebt, Europäer, Chinesen und alle Tiere. Doch wenn die Betäubten er-
wachen aus ihrem Schlaf, da ist ein neues Paradies entstanden, eine neue
Sonne, neues Leben ist erwacht, und sie werden Mann und Weib in dieser
wunderbaren Pracht. Und aus ihnen entsteht ein neues Geschlecht der Maori,
die werden herrschen über alles, was auf Neuseeland und Australien kreucht
und fleugt, und sie werden die Welt erobern, Könige sein, Göttern gleich. —
Das Volk aus dem Paradiese! —
Und diesem Volk wird ein Weiser geboren werden, der wird die Rätsel
lösen, die der Tod bewacht. Man wird ihm ein Hans bauen auf der „Insel
der Glücklichen", und alle Welt wird kommen, um sein Wort zu hören und
ihn anzubeten." —
Die Insel der Glücklichen:
Südlich der Südinsel jenseits der Foveanxstraße liegt ein kleines Eiland:
Abbildung 175. Warmer See auf dem Gipfel des Ruapehu.
^Neuseeland.)