2. Amerika.
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2. Amerika.
42 Mill. qkm, 175 Mill. E.
A. Gesamtgebiet.
Lage. Amerika erstreckt sich vorwiegend von N nach 8, und zwar von § 44.
72° N (wo gelegen?) bis 54" 8 (wo gelegen?), also wieviel km? An
welchen Zonen hat somit der Erdteil Auteil? Welche Meere bespülen
Amerika?
Entdeckungsgeschichte. Amerika, die Westfeste oder die Neue Welt, §45.
ward 1492 von Ehristoph Kolumbus entdeckt. Am 12. Oktober laudete
der kühne Seefahrer auf der Jusel Gnanahäni, einer der Bahamä-Jnseln. -
Tie Normannen hatten zwar schou im 10. Jahrhundert den ISO von Nord¬
amerika erreicht, doch hatte man damals keine Kenntnis davon. Benannt
wurde der neue Erdteil nach dem Italiener Amerigo Vespneci ^weßpütschi^,
der ihn zuerst beschrieb.
Gliederung. Amerika wird durch das schmale Mittelamerika in § 46.
zwei selbständige Erdteile, Nord- und Südamerika, zerlegt, die
einander in Größe und Gestalt gleichen. Weitere Ähnlichkeiten beider Teile
bestehen in der Anordnung der großen Kettengebirge im W, der niedrigeren
Gebirgsläuder im 0, der Tiefländer, im Laufe der Ströme und im Insel-
reichtum an der Nordseite.
Das Nord- und Südamerika trennende Meer, das den Golf von
Mexiko und das Karibische^ Meer umfaßt, hat durch seine reiche Glie-
deruug, bnrch vulkanische Erscheinungen, besonders durch häufige Erdbeben,
große Ähnlichkeit mit dem Mittelländischen Meere, das Europa von Afrika
trennt, und wird daher auch als Amerikanisches Mittelmeer bezeichnet.
Pflanzenwelt. Amerika besitzt heute eiue sehr reichhaltige Pflanzenwelt. 8 47.
Zur Zeit der Entdeckung waren ihm eigen die Kartoffel, der Mais, der
Tabak, der Kakaobaum, die Kokospalme, der Kautschukbaum, Arznei-
und Farbpflauzen, Kakteen und Agaven. Die Nutzpflanzen, besonders
Getreide und Obst, fehlten dem Erdteil. Heute jedoch hat Amerika die
wichtigsten Kulturgewächse der anderen Länder aufgenommen und gibt große
Mengen seiner Erträge au Europa wieder ab.
Tierwelt. Wie Amerika die Kultnrgewächse von der Alten Welt erhalten § 48.
hat, so verdankt es dieser auch Pferd uud Esel fowie die melkbaren
Tiere, die die Grundlage der Viehzucht bilden.
Viele Tiere, wie pirsche, Bären, Büffel n. a., kommen in Nord-
amerika wie im benachbarten Asien vor, und so zeigt überhaupt Nordamerikas
Tierwelt viele Anklänge an Asien.
_ Häufig sind die Arten der Neuen Welt kleiner als die der Alten Welt.
sind Puma und Jaguar, Lama nud Vikunja, Alligator oder
Kaiman die amerikanischen Vertreter der großen Raubtiere, Kamele und
Krokodile der Alten Welt. Südamerika ist besonders reich an buntfarbigen
Vögeln, au Fischarten und Infekten.
1 Kariben hießen die an den Küsten dieses Meeres wohnenden Indianer.