52
III. Die außereuropäischen Erdteile.
133. Der Nil wurde durch seine Sinkstoffe der Schöpfer des Landes und ist
der Erhalter seiner Fruchtbarkeit. Wenn die in Habesch und im Sudan
niedergefallenen Wasserinassen in Ägypten anlangen, tritt der segeuspendende
Strom vom Juli bis zum Oktober aus seinen Ufern, so daß er mit seinem
Tonschlamme den Boden befruchtet. Dieser bringt nun, ewig verjüngt, die
reichsten Ernten an Baumwolle (Bild 28), Getreide, Zuckerrohr (Bild 26)
und Datteln längs des Nils hervor.
34. iia iro. In den Araberftrageir der Stadt spielt sich alltäglich ein farbenprächtiges Leben ab. Die ^nge
der Strahen erzeugt verhältnismäßige Kühle. Die Händler bieten hier in den Basaren alle erdenklichen
Waren feil und verbringen oft viele Stunden mit einem Kunden in ergebnislosem Handeln um eine
Ware. Die Eingeborenen lassen sich hier wie meist in den heißen Ländern zu allem viel Zeit.
Da der Regen in Ägypten eine Seltenheit ist, so dient ein aus-
gedehntes Kanalnetz, dem zahlreiche Schöpsräder (Bild 32) Nilwasser
zuführen, der Bewässerung des Landes. Um nun nach der Hochflut genügend
Wasser zu haben, ist bei Afsuän ein großes Stauwerk (Bild 33) gekaut
worden, das 1,8 km lang ist und eine Wassermenge von der dreifachen Ober-
fläche des Genfer Sees aufstaut^.
134. Da sich mit dem Einfluß der Europäer auch die Industrie gehoben hat,
so sieht man jetzt am Niluser zwischen den grünen Sykomoren^ rauchende
Fabrikschlote von Baumwoll- und Seidenspinnereien, Braue-
reien und Zuckerfabriken. Arm ist das Niltal an Holz, weshalb schon
in den ältesten Zeiten die Kuust des Steinbaues blühte (Pyramiden).
Den Verkehr vermittelt außer den Nildampfern (Bild 32) eine Reihe
von Eisenbahnen (welche?), deren Hauptpunkt Käiro ist.
» Eine ähnliche Stau- und Bewässerungsanlage ist auch bei Esneh angelegt.
2 Sykoinoren sind Maulbeerfeigenbäume.