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IV. Mitteldeutsches Gebirgsland.
Der sanfte Anstieg des im Schneeberge 1000 m übersteigenden Gebirges
bot dem Bau von Eisenbahnen keine Schwierigkeiten Atlas!).
Feuchte, teils vermoorte Wiesengründe speisen die nach den vier Himmels-
richtungen entströmenden Flüsse: Main, Saale, Eger und Nab.
§ 104. Klima. Das Thüringer Gebirgsland ist infolge seiner Lage und Er-
Hebung wie der Harz reich mit Niederschlägen bedacht. Aber auch das
Thüringer Becken empfängt trotz seiner Gebirgsumranduug für Wald- und
Ackerbau ausreichende Feuchtigkeit. Die östlichen Winde bringen den Tälern
des 0 größere Sommerwärme, die Obst, auch Wein gedeihen läßt, im
Winter dagegen dem ganzen Lande größere Kälte.
ZW
32. Manebach im Thüringer Walde. Die äußerst reizvolle landschaftliche Lage von Ilmenau
hat den Ort zu einer Beliebten, vielbesuchten Sommerfrische werden lassen. Ünweit des Städtchens, auf-
wärts im Tal der Ilm, grüßt das freundliche Dörfchen Manebach, ebenfalls im Sommer von vielen
aufgesucht wegen der prächtigen, ausgedehnten Nadelwaldungen, die einen herrlichen Schmuck des ganzen
Thüringer Waldes bilden.
§ 105. Bewohner. Die Bevölkerung Thüringens besteht zum größeren Teil
aus den Nachkommen der Hermunduren, den heutigen Thüringern, zum
kleineren aus Franken, Vogtländern und Obersachsen. Sie ist evan-
gelisch, abgesehen von den Bewohnern des Eichsfeldes und eines Teiles der
Erfurter Gegend.
Frohsinn, Sangeslust, Lebensfreude, Biederkeit und Gemütlichkeit kenn-
zeichnen den Thüringer.
§ 106. Wirtschaftskundliches. Die Landschaften Thüringens sind in den tie-
feren Lagen sKeuper oder Schwemmland) fruchtbare Gaue. Die
Muschelkalkhöhen und der Buntsandstein bilden Wald - und Heidebezirke.