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Anhang: Mathematische Erdkunde.
den Ort 0 der Erde sFig. 97) ist hh der das Himmelsgewölbe begrenzende
Horizont, der scheinbare Horizont. Für diesen kann man daher ohne merk-
baren Fehler den wirklichen Horizont HH setzen, der durch den Erdmittel-
Punkt gelegt ist, was für
astronomische Zwecke stets ge-
schieht. — Die Figur zeigt
ferner, daß die Polhöhe
gleich der geographischen
Breite ist1.
345. Scheinbare tägliche Be¬
wegung der Sonne. Ander
täglichen scheinbaren Be-
wegnng des Sternhim-
mels nehmen auch Sonne
und Mond teil. Auch sie
scheiueutüglich einen Kreislauf
auf einem Parallelkreise des
Himmels zurückzulegen. Durch
diese scheinbare Bewegung
der Sonne wird der Wechsel
von Tag und Nacht hervor-
gerufen. Wenn die Sonne
kulminiert, ist es Mittag.
Die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Kulminationen der Sonne
nennt mau einen Sonnentag.
Die Kulminationshöhe der Sonne ändert sich langsam von Tag zu Tag. Am
22. Juni, zur Sommersonnenwende, erreicht für uns die Sonue ihre größte
Höhe. Sie steht dann für Sachsen 62^° hoch, und der längste Tag dauert hier
16^ Stunden. Den niedrigsten Sonnenstand haben wir am 22. Dezember, wo
Mittagsliiiie
ZZSJimi
97.
^maiskug^1
Erd- und Himmelskugel.
Sormenaiifgang s
punkte
Standpunkt
des Beobachters
S oimenunterg ;mg s -
punkte
98. Scheinbare Sonnenbahnen über dem Horizont an den Wenden der vier Jahreszeiten.
* Wegen der unendlich großen Entfernung des Himmelspoles sind NNp und OL
einander parallel.