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VI. Die Polargebiete.
in die Ozeane geführt werden und dort, besonders im nördlichen Atlan-
tischen Ozean, eine schwere Gefahr für die Schiffahrt bilden.
Manche Polarländer weisen bedeutende Erhebungen auf. So erreicht
die Petermann-Spitze auf Grönland fast Zugspitzenhöhe, und in der Antarktis ist
ein ausgedehntes alpenhohes Gebirgsland mit Gipfeln bis 4500 m Höhe vor¬
handen, aber meist unter Eis und Schnee begraben. Das Polarmeer zeigt zwar
im Sommer eisfreie Straßen und Kanäle, ist aber meist mit undurchdringlichem
Packeis bedeckt.
An den Rändern der polfernen Gebiete, besonders in Grönlands zeitigt
der kurze Sommer bunte Blumen, Moose und Flechten und gewährt Renntieren
71. Landschaft in Nordgrönland. Die Westküste Grönlands wird von Eskimos bewohnt. Sie
hausen in Stein- oder Schneehütten, im Sommer auch wohl in Zelten aus Fellen. Nahrung und Klei-
dung liefern die Pelztiere (Eisbär) und die Robben (Seehunde). Einmannboot und Hundeschlitten sind
die Verkehrsmittel.
spärliche Nahrung. Das reiche Tierleben des Polarmeeres sWale, Robben, Heringe,
Lachse, Dorsche) lockt im Sommer zahlreiche Hochseefischer in die arktischen Rand-
gebiete.
190. Grönland ist die größte Insel der Erde, etwa viermal so groß wie
das Deutsche Reich.
Durch einen Arm des Golfstroms 2 wird die Südwestküste erwärmt, und hier
sitzen auch die meisten der etwa 10000 Bewohner. Die Eskimos sind kleine,
aber kühne Seefahrer im Einmannboot und geschickte Fischer (Bild 7 t). Die Insel
ist dänischer Besitz, hat aber nur geringe wirtschaftliche Bedeutung.
1 D. i. Grünes Land.
2 Dieser schwemmt auch Treibholz aus den Tropeugegeuden am