Full text: Lehrstoff für die mittleren Klassen (Teil 2)

Asien. 
Asien ist der größte Erdteil und mit 44 Mill. qkni fast 4^ mal 
so groß wie Europa, das nur wie eine Halbinsel von ihm erscheint. 
Außer der breiten Landverbindung, die sich vom Nördlichen Eismeere 
das Uralgebirge entlang hinzieht und weiter durch den Uralfluß und 
den Kaukasus bezeichnet wird, nähert sich Asien mit der weit ins 
Mittelmeer hineinragenden Halbinsel Kleinasien dem europäischen 
Festlande. Von diesem wird es hier durch die schmalen Meerengen 
des Bosporus uud der Dardanellen getrennt, und die Inseln des 
Ägäischen Meeres bilden gleichsam eine Brücke nach der Balkanhalbinsel. 
Auch mit Afrika steht Asien durch die jetzt vom Suezkanal durchschnittene 
Landenge von Suez in Verbindung und kommt ihm im SW. an der 
Straße Bab el Mandeb (= Tor der Tränen) noch einmal ganz nahe. Im 
SO. bilden die Großen und Kleinen Sunda-Jnseln den Übergang nach 
Australien (doch rechnet man alle diese Inseln zu Asien) und im NO. 
nähert es sich an der Beringstraße Amerika bis auf 92 km. 
Der Rumpf Asiens besteht der Bodengestaltung nach: 
1. aus einem großen ö. Hochlande, das nach O. niedriger 
wird und sich fächerartig ausbreitet, sodaß es die ganze O.-Seite 
des Erdteils ausfüllt und nur zu verhältnismäßig kleineren Tief- 
ländern Raum läßt; 2. aus einem kleineren w., mehr langgestreckten 
Hochlande, das mit ersterem in enger Verbindung steht; 3. aus der 
dem ö. Hochlande im NW. vorgelagerten Tiefebene, die s. des Ural 
ohne natürliche Grenze in das osteuropäische Flachland übergeht. 
Beiden Hochländern eigentümlich sind die von hohen Rand- 
gebirgen umschlossenen Hochebenen uud Tafelländer und die vor- 
herrschend w.o. Richtung der wichtigsten Gebirgszüge. Da, wo beide 
Hochländer zusammenstoßen, bildet das Hochland von Pamir 
(—Wildnis) einen Gebirgsknoten, von dem die gewaltigsten 
Gebirgsketten ausgehen; in den von hier nach SO. ziehenden Ge- 
birgen finden sich die höchsten Erhebungen der Erdoberfläche. 
Von diesem Rumpf des Erdteiles strecken sich nach S. drei 
große Halbinseln: Arabien, Vorder-und Hinterindien, die in 
ihren Umrissen und ihrer Bodengestaltung eine gewisse Ähnlichkeit mit 
den drei südeuropäischeu aufweisen. Die O.-Küste wird durch das 
Gelbe und das Ochotskische Meer ebenfalls in drei, allerdings 
stumpfere Vorsprünge gegliedert. Ö. der genannten Meeresteile 
erstrecken sich die Halbinseln Korea uud Kamtschatka nach S., 
die durch die Japanischen Inseln und die Kurilen in Verbindung 
stehen. Die N.-Küste ist weniger gegliedert, am weitesten nach N. 
ragt die Taimpr-Halbinsel mit dem Kap Tscheljnskin.
	        
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