4. Bodengestalt.
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4. Bodengestalt.
Nach seiner Oberflächenform gehört Hessen-Nassau der Mitteldeutschen Ge-
birgsschwelle an, die das Übergangsglied zwischen der Norddeutschen Tiefebene
und dem Süddeutschen Gebirgsland bildet, und zwar nimmt Hessen den
mittleren Teil der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle, Nassau da¬
gegen einen Teil ihres Westflügels, des Rheinischen Schiefer-
gebirges, ein. Wenn auch Hessen und Nassau in staatlicher Hinsicht zu
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1. Geologischer Durchschnitt durch Hessen. 12^fach überhöht.
einer Einheit verbunden sind, so bilden sie doch in geographischer Beziehung
zwei grundverschiedene Länderteile (Länderindividuen). Dasselbe gilt von
Schmalkalden, das dem Thüringer Walde, und von der Grafschaft
Schaumburg, die dem Weserbergland angehört.
B. Hessen.
I. Das Land als Ganzes.
1. Aufbau und Einteilung.
Charakter der hessischen Landschaft. Hessen wird von dem Hessischen
Berg- und Hügelland eingenommen- dieses erstreckt sich von 0 nach W
zwischen dem Thüringer Walde und dem Rheinischen Schiefergebirge und von
8 nach N vom Main bis zur Oberweser bei Karlshafen in einer Breite von
etwa 100 km.
Die ursprüngliche etwa 300 — 400 m hohe Plateaulandschaft ist einerseits
durch zahllose Flußtäler zerschnitten und durch beckenförmige Einsenkungen
zerfurcht, anderseits ist sie wie übersät mit Basaltkuppen, die einst als
feuerflüssiges Gestein am Rande jener Spalten empordrangen. Die hessische
Landschaft ist so das unregelmäßigste Gebilde unter allen deutschen
Mittelgebirgen.
Die Senken. Bei aller Regellosigkeit können wir doch drei große nord-
südlich gerichtete Senkungsfelder unterscheiden:
1. die sog. Hessische Senke, die als natürliche Fortsetzung der Ober-
rheinischen Tiefebene durch die Wetterau auf Cassel zu zieht,
2. die Mittelhessische Senke längs der Täler von Kinzig und Fulda,
3. die Werrasenke.
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