Full text: Grundriss der allgemeinen Erdkunde

Tiefe der Meere und der Meeresboden. 
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Inseln ist. Bei der Insel Tristan d'Acunha zweigt ein anderer Rücken 
zum afrikanischen Festlande ab und schließt dadurch das Kapbecken von 
dem übrigen Ozeane ab. Der südatlantische Teil hat nur eine Höchst- 
tiefe von 7 400 m östlich von St. Paul, der nordatlantische ist im Jung¬ 
ferntief um rund 1000 m tiefer und auch weit mannigfaltiger gestaltet. 
Yon dem nördlichen Eismeere wird er durch das isländische Plateau 
abgeschlossen, das mit den beiden Festländern durch Bodenschwellen 
verbunden ist. 
Das nördliche Eismeer selbst zeigt zwischen Grönland und Spitz¬ 
bergen eine 4 800 m tiefe Kinne und besitzt nach den Lotungen von 
Nansen auch nördlich von den ne.usibirischen Inseln noch Tiefen von 
über 4000 m. 
Mit dem südlichen Eismeere steht der Atlandische Ozean durch 
eine breite Senke in unmittelbarer Verbindung. Dieses Polarmeer ist 
nur nach den anderen Ozeanen durch Bodenschwellen abgeschlossen. Es 
ist nach den Messungen der „Valdivia" tiefer als man bisher angenom¬ 
men hatte; man hat Tiefen bis zu 5055 m gelotet. 
Der Pazifische Ozean wird durch ein westöstlich gerichtetes 
Plateau, das zahlreiche Inseln trägt, in ein ^südliches und ein nördliches 
Becken geschieden. Der größere und tiefere nördliche Teil ist durch 
Inseln vielfach gegliedert und weist einen häufigeren Wechsel von großen 
Tiefen und mit Inseln gekrönten Erhebungen auf. Auf der Westseite 
durchziehen ihn mehrere tiefe Gräben, unter denen der ausgedehnteste 
der japanische Graben ist. Auch im südlichen Teil zieht sich im Westen 
am Rand des unterseeischen Plateaus, das die Südseeinseln trägt, ein 
langgestreckter tiefer Graben hin. 
Der Indische Ozean ist ein einheitlicheres Becken mit allgemein 
steiler Böschung nach den Kontinenten hin. Seine größte Tiefe von 7 000 m 
erreicht er in einer grabenartigen Einsenkung südlich von Java. 
Von den Nebenmeeren haben einige noch recht bedeutende Tiefen. 
Es gilt das namentlich von den Mittelmeeren. Das europäische hat noch 
4400 m, das amerikanische, das in mehrere Becken zerfällt, sogar 6289 m. 
und das austral-asiatische, das ebenfalls aus mehreren Becken sich zu¬ 
sammensetzt, in der Bandasee _6504 m. Nur die Ostsee und Nordsee 
sind flache Becken. 
Der Meeresboden ist in allen Tiefen von Sedimenten bedeckt. 
In der Nähe der Küste haben wir die Ablagerungen der Flüsse; es 
sind vorwiegend blaue und grüne Schwemmassen, besonders an Küsten 
aus älteren kristallinischen Gesteinen. Vor vulkanischen Küsten finden
	        
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