Full text: Grundriss der allgemeinen Erdkunde

Yolks- und Siedlungsdichte. 
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ihre Einwohnerzahl versehen sind. Sie schaffen zunächst eine Vorstellung 
von der Menge und Lage der Ortschaften, also von der Siedlungs¬ 
dichte. Diese wird um so deutlicher zur Anschauung kommen, je 
größer der Maßstab der Karte ist, je genauer somit die Ortschaften nach 
ihrer Größe eingetragen werden können. 
Zur Darstellung der Yolksdichte auf den Karten dienen ver¬ 
schiedene Methoden. Sie stimmen alle darin überein, daß sie die Volks¬ 
verteilung möglichst frei von Willkür, aber nach allgemeinen geographischen 
Gesichtspunkten zu berechnen suchen. Unbewohnte Gebiete sind von der 
Berechnung auszuschließen. Ebenso dürfen auch die Städte nicht ohne 
weiteres mitgezählt werden, weil ihre Bewohner nicht in so enger Be¬ 
ziehung zu ihrer Umgebung stehen wie die Landbewohner. In neuerer 
Zeit hat man die Volksdichte und Siedlungsdichte auf den Karten zu¬ 
gleich veranschaulicht. 
Allen Volksdichtekarten haftet eine gewisse Willkür an, die sie auch 
untereinander schwer vergleichbar macht. Diese Willkür beruht auf 
der Wahl der Berechnungsmethode wie auf der Bestimmung der 
Grenzen sowohl des gesamten Gebietes als auch seiner Teilbezirke. Es 
sollen den Berechnungen möglichst nur natürliche Länder zugrunde 
gelegt werden. Diese sind jedoch schwer zu begrenzen und nach ein¬ 
heitlichen Gesichtspunkten zu definieren. Am zuverlässigsten erscheinen 
diejenigen Siedlungskarten, welche bis zum Einzelhofe die Siedlungen 
nach Lage und Einwohnerzahl angeben. Wenn sie auch keine positiven 
Zahlen für die Volksdichte liefern, so gewähren sie doch einen Einblick 
in die tatsächlichen Verhältnisse der Volksverteilung, was für anthropo- 
geographische Betrachtungen das wesentlichste ist. Sobald derartige 
Darstellungen der Siedlungsverteilung nicht mehr möglich sind, erlangt 
die Yolksdichte Bedeutung, sie ist besonders geeignet den Grad der 
Bewohntheit in größeren politischen oder geographischen Gebieten zu 
veranschaulichen. 
Die Verteilung der Bevölkerung über die Fläche der natür¬ 
lichen Länder der Erde ist zuweilen völlig gleichmäßig. Das ist 
namentlich in Ackerbaugebieten der Fall. Handel und Verkehr zieht 
die Bewohner dagegen vielfach an den Iiand ihres Wohngebietes. Wir 
finden bei den Handelsvölkern daher eine mehr peripherische Ver¬ 
teilung, z. B. bei vielen Küstenvölkern. Endlich drängen sich in sehr 
abgeschlossenen Ländern die Bewohner auch nach einem Mittelpunkte 
zusammen. Man spricht dann von einer zentralen Volksverteilung. 
Die wichtigste Ursache einer größeren Volksverdichtung
	        
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