Full text: Lehrbuch der Erdkunde

2 
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. 
Monde, 
Kometen, 
Stern¬ 
schnuppen. 
Bewegung 
der Sterne. 
Entstehung 
der 
Sternsysteme. 
gegenüber der Größe der Sonne, deren Durchmesser zu fast 
1400000 (1383 200) km berechnet wurde! 
Um die Planeten kreisen wieder Monde oder Trabanten, 
um Erde und Neptun je 1. um Mars 2, um Uranus 4, um Jupiter 5 
und um Saturn sogar 8, soweit bislang bekannt geworden ist. 
Der Saturn ist ferner von eigentümlichen Nebelringen umgeben. 
Aus einer Nebelmasse besteht auch der Schweif der eigenartigen 
Schweifsterne oder Kometen, die ebenfalls zum System der Sonne 
gehören und diese in großen, aber exzentrischen Ellipsen umkreisen, 
so daß sie ihr bald näher kommen, bald riesen weit im Weltenraum 
verschwinden. Außerdem umkreist noch eine große Menge dunkler, 
kleiner Himmelskörper die Sonne, die beim Eintritt in die Erd¬ 
atmosphäre plötzlich als Sternschnuppen hell auf leuchten. 
Häufig erscheinen sie auch als Feuerkugeln oder fallen als 
Meteorsteine nieder. 
Sternen Systeme mit einem Fixstern als scheinbar ruhendem 
Mittelpunkt wie das Sonnensystem gibt es im Weltenraume unendlich 
viele. Zwar sind mit bloßem Auge nur wenig mehr als 3000 Sterne 
sichtbar, mit Hilfe des Fernrohrs aber viele hundert Millionen. 
Die Milchstrasse am Himmel ist nichts weiter als eine stärkere 
Anhäufung von Sternen. Alle Sterne sind in Bewegung. Die Ge¬ 
schwindigkeit, mit der sich die Sonne nebst ihren sämtlichen 
Planeten durch den Weltenraum bewegt, wird auf 30—50 km in 
der Sekunde geschätzt. An der Bewegung dunkler Sounenflecken 
hat man ferner erkannt, daß sich die Sonne von W nach 0 um 
sich selbst dreht. Eiue Umdrehung dauert 251/4 Tage. Die 
Sonnenflecken wechseln in Gestalt und Größe. Ihre wahre Natur 
hat man bisher noch nicht zu ergründen vermocht. 
Die Tatsache, daß die zu einem System gehörenden Welt¬ 
körper iu ihren Bewegungen von einem Mittelpunkt, dem Fixstern 
abhängig sind und sich auch alle in der nämlichen Richtung wie 
dieser um sich selbst drehen, legt den Gedanken nahe, daß ihre 
Entstehung eine gemeinsame Wurzel hat. Zuerst sprach 
diesen Satz der Philosoph Kant aus. Aber erst der Franzose 
Laplace begründete ihn mathematisch. Er ging von der überein¬ 
stimmenden Richtung von W nach 0 in den Bewegungen aller 
zum Sonnensystem gehörenden Planeten aus und kam zu der Vor¬ 
stellung, dass die Sonne ursprünglich den zentralen Kern eines 
riesigen Nebelflecks von hoher Temperatur gebildet habe, der sich 
bis weit über die Bahn der heutigen äußersten Planeten ausdehnte. 
Die Nebelmasse drehte sich von W nach 0. Indem sie Wärme 
in den Weltenraum ausstrahlte, kühlte sie sich ab. Infolgedessen 
verdichtete sie sich, und dies hatte eine Zunahme der Umdrehungs¬ 
geschwindigkeit zur Folge. Am Äquator wurde die Flieh- oder 
Zentrifugalkraft schließlich sogroß, daß sich Teile der Nebel¬ 
masse absonderten. Sie bildeten um den dichten Kern Ringe, 
ähnlich wie sie noch der Saturn zeigt. Diese hatten aber zu 
wenig innern Zusammenhang, die Ringe brachen, und ihre Nebel-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.