Full text: Lehrbuch der Erdkunde

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Afrika. 
Handel. 
Karawanen¬ 
verkehr. 
Völker. 
erst durch die Kultur der Dattelpalme möglich, die den nötigen 
Schatten spenden muß. 
Von der Dattelpalme sagt der Araber, dem die Verbreitung des 
nützlichen Baumes zu verdanken ist: „Der König der Oase taucht seinen Fuß 
in Wasser und sein Haupt in das Feuer des Himmels“. Die Dattelpalme kann 
als die Lebenspflanze für einen großen Teil Nordafrikas bezeichnet werden, die 
in ihrer Bedeutung etwa der der Kartoffel entspricht. Hundert große Bäume 
liefern etwa 40 Zentner Datteln. Für Menschen und Tiere bildet diese die 
Hauptnahrung. Für die Wüstenreisenden ist Dattelbrot der wichtigste Nah¬ 
rungsvorrat. Auch das Dattelholz ist wertvoll, da e^ beim Bau der Häuser 
gebraucht wird, und die Dattelzweige dienen zur Bekleidung der Wände und 
zur Bedeckung der Dächer. 
Abbildung 30. Die Reise in der Wüste. 
Da die Oasen nicht alles zum Leben Nötige zu liefern ver¬ 
mögen, sind die Oasenbewohner auf den Tauschhandel mit 
Nachbarländern angewiesen, der durch den Karawanenverkehr 
ausgeführt wird. Außerdem bewegt sich durch die Sahara ein 
bedeutender Durchgangshandel von der Mittelmeerküste, wo 
sich immer der Schwerpunkt der afrikanischen Kultur befand, nach 
den großen, ziunteil fruchtbaren und gut bevölkerten Gebieten 
Innerafrikas hin. Dieser Durchgangshandel hat hauptsächlich die 
Besiedelung der Wüste gefördert oder gar erst angeregt. Die 
Araber waren es, die das Kamel, das Schiff der Wüste, einführten 
und den Karawanenverkehr, den sie bis heute in Händen haben, aus¬ 
bildeten. (Abb. 30.) Sämtliche große Karawanenwege laufen nach S, 
wo Timbuk tu, das Tsad seegebiet und Wadai ihre Haupt¬ 
zielpunkte sind. 
Die beiden bedeutendsten Yolksstämme der Sahara sind 
die Tuareg, die mit den Berbern nahe verwandt sind, und die 
Tibbu, die stärker mit Negerblut gemischt sind.
	        
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