Full text: Praxis des heimatkundlichen Unterrichts

Lehrspaziergänge. Die Schüler arbeiten mit Blei- und Buntstiften. Aus 
das weiße Zeichenpapier zeichnen sie die angegebenen Gegenstände und 
Bilder, wie Ziehbrunnen, Kahn, Wetterfahne, Sonnenaufgang, Mond- 
bilder, Möbelwagen, Rad, Auto, Brücke, Straße, Schutzsteine, Straßen- 
Packung, Walze usw. Einige Blätter Schreibpapier werden zum Aufkleben 
von Gräsern, Blättern, Blüten, Getreidearten, Heil- und Giftpflanzen ver- 
wandt. Das Schülerheft enthält so einen in Wort und Bild selbst- 
erarbeiteten großen Teil des heimatkundlichen Stoffes. Als Ergebnis 
seiner Arbeit ist es dem Kinde lieb und wert. 
47. Nnsre Wasserleitung. 
Früher holten die Leute das Wasser, das sie zum täglichen Haushalt 
gebrauchten, in der inneren Stadt aus einer Pumpe oder einem Brunnen, 
wie es noch heute die Landbewohner tun. Seit dreiundzwanzig Jahren 
aber gibt es iu Gütersloh eine Wasserleitung. In den Küchen und Wasch- 
räumen der Häuser sind Kräne, die uns das Wasser liefern. Die Stadt 
Gütersloh bekommt das Trinkwasser aus mehreren Brunnenfeldern. Eins 
liegt bei der Molkerei in der Nähe der Wilhelmstraße und ein andres nicht 
weit davon an der Wilhelmstraße. Hier an der Wilhelmstraße liegt ein 
kleines Haus mit drei Pumpen, es ist die Vorpnmpstation. Die Pumpen 
müssen das Wasser nach der Hauptstation, die am Langen Weg liegt, be- 
sördern. Auf dem Felde neben der Molkerei liegen 25 Brunnen und 
neben der Borpumpstation 15 Brunnen. Jeder Brunnen ist ungefähr 
29 bis 23 m tief. In dieser Tiefe kommt das Wasser in die Brnnnenrohre. 
Wir nennen sie die Tiefenstufe. Wenn das Wasser aus der Erde kommt, 
hat es eine Wärme von 8 bis 10 Grad. Im Winter ist es 5 bis 6 Grad 
warm. Bei der Hauptstation am Langen Weg ist das dritte Brunnenfeld. 
Es hat 25 Brunnen. Hier sind noch 2 Pumpen. Die Pumpen auf der 
Vorpumpstation und eine Pumpe auf der Hauptstation pumpen in jeder 
Stunde 27 ebm, die andre Pumpe stündlich 60 cbm Wasser empor. Bei 
der Hauptstation kommt das Wasser zuerst in die Enteisenungsanlage. Hier 
wird es von dem Eisengehalt befreit. Es kommt zu diesem Zweck in einen 
in die Erde eingemauerten sogenannten Filter. Es ist ein Vorfilter und 
ein Nachfilter vorhanden. Der Vorfilter besteht aus zwei Kammern, dem 
Koksfilter und dem Steinfilter. Jeder ist 18 qm groß, der erste mit grobem 
Koks, der andre dagegen mit Ziegelsteinen 2^ m ausgesetzt. In sie wird 
das Wasser geleitet. Es fließt erst über ein Wellblech, das mit vielen 
Löchern von 8 mm Durchmesser versehen ist, und dann zwischen dem Koks, 
bezw. den Steinen hindurch. Hier kommt es mit dem Sauerstoff in Be- 
rühruug. Er verbiudet sich mit dem Eisen des Wassers und reinigt es so. 
Aus dem Vorsilter gelangt das Wasser durch je vier Leitungsrohre in den 
daneben liegenden Sand- oder Nachfilter. Er besteht ebenso wie der Vor- 
filter aus 2 Kammern, deren Grundflächen je 80 qm groß sind. Sie sind 
mit feinem Sand, grobem Kies und gewöhnlichem Steinschlag ausgefüllt. 
Das Wasser fließt zuerst durch den feinen Sand, dann durch den Kies und 
zuletzt durch das Steingeröll, das 4 bis 5 cm im Durchmesser hat. Durch 
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