Full text: Praxis des heimatkundlichen Unterrichts

19. Der Außenbezirk der Stadt Gütersloh. 
Mit den vorhergehenden Ausflügen haben wir die wichtigsten 
Gegenden der Stadt Gütersloh durchwandert. Es ist dies nur der Innen- 
bezirk. Bis zum 1. April 1910 war neben der Stadt Gütersloh noch das 
Amt Gütersloh vorhanden. An dem genannten Tage aber wurde es und 
die Bauerschaft Katrenstroth eingemeindet; der Flächenraum vou 174 ha 
16 a 18 qm wuchs auf 4487 ha 1 a 42 qm und die Einwohnerzahl von 
noch nicht 8000 auf über 18 000. Das Amt Gütersloh und Kattenstroth 
bilden heute den Außenbezirk der Stadt Gütersloh. Das Amt Gütersloh 
bestand aus deu Gemeinden (Bauerfchafteu) Nordhorn, Blankenhagen, 
Pavenstädt und Sundern. Die früheren Bauerschasten werden wir jetzt 
kennen leruen. Zuerst durchwandern wir die uns am nächsten gelegene 
frühere Gemeinde Nordhorn. In derselben Weise wie bei unsern früheren 
Lehrspaziergängen bereiten wir auch die neuen Ausflüge durch das Be- 
trachten einer Vorkarte und durch Hinweise auf das Bemerkenswerteste 
vor. Auch bei der weiteren Behandlung befolgen wir den früheren Gang; 
d. h. nach dem Ausflug folgt die Durcharbeitung in der Schule, das 
Modellieren bedeutungsvoller Bodenverhältnisse und Gegenstände, die 
Zeichnung der Skizze, das Lesen und Übertragen der angefertigten Karte. 
Nach der Betrachtung sämtlicher Gegenden solgt die Zusammenstellung der 
Karten und die allgemeine Vergleichnng der einzelnen Bezirke. 
20. Nordhorn. 
Nordhorn liegt nördlich und nordöstlich von der Ackerbaugegend. Der 
Weg geht über den Nordring und die Kahlertstraße zn dem Meierhofe Nord- 
Horn, von dort zur Bielefelder Straße. Wir überschreiten die Teuto- 
burger Waldbahn und kommen zur Nordhorner Schule. Von hier wenden 
wir uns zum Hartsteinwerk, gehen am BaHndannn entlang nach Kleß- 
manns Höhe und dann an Bartels Fabrik vorbei nach dem Seminar 
zurück. Bei der Betrachtung der Vorkarte erkennen die Schüler, daß der 
Nordring viel kürzer gezeichnet ist als früher. Es ist also alles in einem 
kleineren Maßstabe gezeichnet. Bedeuteten früher 10 cm 12 Minuten, so 
jetzt 10 cm 24 Minuten. Durch Ausmessen finden wir die Länge des 
Weges. Sie beträgt 5 km, der Weg ist 1 Stunde lang. 
Die Bauerschaft hat ihren Namen von dem Meierhofe Nordhorn, der 
einer der ältesten in der Gegend ist. Auf dem Ausfluge ist wiederum auf 
alles das zu achten, was Seite 19 gesagt ist. Wir gehen heute auch Ge- 
meinde- und Feldwege, verfolgen eine Strecke die breite Bielefelder 
Straße (siehe Seite 74), überschreiten die Kleinbahn uud erklettern den 
Bahndamm und Kleßmanns Hügel. Bisher waren alle durchwanderten 
Gegenden eben, so ist es auch heute links der Bielefelder Straße, zur 
Rechten aber steigt der Boden in Kleßmanns Höhe um 9 m an. Wir 
gehen au Ackerland, kleinen Wiesen und Büschen vorbei. An deu Wegen 
stehen weißschimmernde Birkeu, an den Wiesen hier uud da Weidenbäume. 
Nur schmale Gräben durchziehen die Wiesen und begleiten die Straßen
	        
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