Full text: Lehrbuch der Erdkunde

Asien. 
127 
Am frühesten wird jedenfalls nach W hin die Verkehrssperrung 
durch eine Eisenbahnlinie durchbrochen werden. (Weshalb wird 
aber ein Eisenbahnbau nach dem volkreichen China fast unmöglich 
sein?) Nur in Vorderindien standen dem Eisenbahnbau keine 
großen Schwierigkeiten entgegen. (Im einzelnen zu erklären !) 
Die Engländer haben dort ein weitverzweigtes Eisenbahnnetz (von 
über 40000 km Gesamtlänge) geschaffen. 
Die wichtigsten Ausfuhrhäfen und Handelsstädte Süd- ^"andere" 
asiens sind: Bombay (800 000 E.), Calcutta (m. Vororten üb. Städte. 
1 Mill. E., vor 200 Jahren ein Fischerdorf), Madras ('/2 Mill. E.) 
und Karatschi (110000 E.) in Vorderindien. Colombo (160000 E.) 
auf Ceylon, Rangún (260000 E.), Bangkok (V2 Mill. E.) und 
Singapore (230000 E., Bilderanh. 21) in Hinterindien, Batavia 
(100000 E.) auf Java und Manila (220000 E.) auf den Philippinen. 
(Bezeichne die Lage dieser Städte genauer!) Andere bedeutende 
Städte in dem volkreichen Vorderindien sind Benares (230000 E.), 
als die heiligste Stadt der Hindu und als Sitz der brahmanischen 
Gelehrsamkeit mit vielen Prachtbauten geschmückt, Allahábád 
(180000 E.), ebenfalls eine hl. Stadt am hl. Strom der Hindu, 
Laknau (280000 E.), früher ein Hauptsitz mohammedanischer 
Gelehrsamkeit, Delhi (200000 E ), die jetzige indisch-englische 
Krönungsstadt, vom 16. bis 19. Jahrhundert als Residenz des 
Großmoguls von Indien die größte und reichste Stadt der Welt, 
Lahore (200000 E.) und Haidarábád (450000 E.), die Haupt¬ 
stadt des gleichnamigen Schutzstaates. In Hinterindien liegt noch 
die große Stadt Mandale (190000 E.). (An welchem Strome?) 
Die Völker, welche die Monsungebiete Südasiens bewohnen, Volksstämme, 
lassen sich in drei Hauptgruppen teilen: 1) in die indischen 
Arier, den vorherrschenden Volksstamm Vorderindiens, welcher 
zur indogermanischen Sprachenfamilie und also zur kaukasischen 
Rasse gehört, 2) in die Malaien, welche auf den malaiischen 
Inseln wohnen und eine Untergruppe der mongoloiden Völker bilden, 
und 3) in die Mischvölker Hinterindiens, die durch Mischung 
der echten Mongolen Ostasiens mit Malaien entstanden sind. 
Vorderindien zeigt ein sehr buntes Gemisch von Völkern, Sprachen und 
Religionen, weil dieses reiche Land seit Jahrtausenden das Ziel habgieriger 
Eroberer gebildet hat. Die Einwanderung der indischen Arier, die vor 
etwa 3000 Jahren erfolgte, war aber die einflußreichste von allen; denn von 
den beinahe 300 Mill. Einwohnern entfallen auf sie etwa 200 Mill. Über 50 Mill, 
gehören zu den dunklern Draviden, die vor ihnen eingewandert waren. Diese 
wurden nach S verdrängt und gaben dadurch wohl den Anstoß zur Übersiedelung 
der Singhalesen nach der Insel Ceylon. 
4. Die Monsungebiete Ostasiens, 
a) Das Landschaftsbild. 
Die dicht zusammengedrängten Gebirgsfalten des östlichen § 70. 
Tibet strahlen nach 0 weit auseinander. Nur der Kuenlun, das oebirgsbau. 
eigentliche Rückgrat Ostasiens, behält in seinen Fortsetzungen die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.