Full text: Lehrbuch der Erdkunde

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Das Schwäbisch-fränkische Stufenland. 
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bayerischen Hochebene entfaltet, weil das Klima günstiger ist und 
der Boden mannigfaltigere Gaben spendet; besonders Neckar- und 
Maintal sind gesegnete Landstriche. Der Getreidebau liefert reiche 
Ernten, und Gemüse-, Obst-, Wein- und Hopfenbau liefern ge¬ 
schätzte Gaben. Die meisten Gebirge sind holzreich. 
Die Viehzucht tritt nirgendwo sehr in den Vordergrund. 
Der Mineralreichtum ist im allgemeinen nicht groß. Es fehlt 
die Kohle. Das Neckarland besitzt einen großen Salzreichtum, 
und die Gebirge liefern wertvolles Gestein, z. B. Buntsandstein, 
Keupersandstein, Basalt und Schiefer (im Franken-Walde). 
Gewerbtätigkeit. Auch die Gewerbtätigkeit ist reger als 
in der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Die Steinkohle fehlt 
zwar ebenfalls, aber sie kann aus Nachbargebieten bezogen werden. 
Ein reicheres Erwerbsleben rief auch vielseitige Bedürfnisse her¬ 
vor. Hierzu trat als weiterer fördernder Umstand der mehr ge¬ 
weckte Betriebssinn und Unternehmungsgeist der Bevölkerung. 
Es sind drei größere Industriebezirke vorhanden, erstens der 
des Neckargebiets mit den Industriestädten Heilbronn, Stuttgart, 
Eßlingen, Cannstatt, Ludwigsburg und Reutlingen, zweitens der 
des oberen Maingebiets mit Bamberg, Bayreuth und Kulmbach 
(und Hof), drittens der des Gebiets der Regnitz mit Nürnberg 
und Fürth. Ein vielseitiges Gewerbe hat sich in den Städten 
dieser drei Bezirke entwickelt. Am meisten werden Spinnerei 
und Weberei und Maschinenbau betrieben, in Nürnberg und Fürth 
ferner die Metallschlägerei und in Fürth die Spiegelglasverfertigung. 
Handel und Verkehr. Die Vielseitigkeit des Erwerbslebens 
machte auch einen lebhaften Austausch der Erzeugnisse nötig. 
Vor allem werden Salz, Holz, Wein, Obst, Hopfen, Bier und fer¬ 
tige Waren ausgeführt, dagegen gewerbliche Rohstoffe, Steinkohlen. 
Getreide, Zucker, Kolonialwaren und fehlende Industrieerzeugnisse 
eingeführt. 
(Welche Stadt ist der wichtigste Knotenpunkt für den 
Eisenbahnverker? Wo fand das Eisenbahnnetz der Landschaft 
Anschluß an das der Nachbargebiete? Wo ist es am dichtesten? 
Warum wurden Main und Neckar die wichtigsten Verkehrs- und 
dadurch auch die Lebensadern der Landschaft? Gib die Linien¬ 
führung des Ludwigs-Kanals an!) 
Besiedelung und Bevölkerung. In dem von Franken 
bewohnten Maingebiete sind^die Ortschaften größer und weniger 
zahlreich als im Neckargebiete mit schwäbischer Bevölkerung 
(in Unterfranken kommen auf 10000 qkm nur 24, auf 1000 E. 
nur 3,3 Ortschaften, vgl. § 249). Als sehr dicht bevölkert 
heben sich auf der Volksdichtekarte das Neckarland, ferner die 
Bezirke Nürnberg-Fürth, Bayreuth und Würzburg hervor. Meist 
schwach bevölkert sind die Wald- und Gebirgsgebiete. 
Von den Städten hahen Nürnberg und Stuttgart mehr als 250000 E. 
Staatenbildung. (Welcher Teil der Landschaft gehört zu 
Bayern (s. § 249) und welcher zu Württemberg? Welche Staaten 
Viehzucht. 
Mineralische 
Schätze. 
Industrie¬ 
bezirke und 
-zweige. 
Handels¬ 
verkehr. 
Besiedelungs- 
weise. 
Volksdichte. 
Große Städte 
Württemberg.
	        
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