Die Rheinische Schieferplatte und die Cölner Bucht
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betrieben wird. Ferner ist Aachen Hauptsitz der schon alten Näh-
nadelverfertigung; diese wird auch in Stolberg betrieben, wo
außerdem das Messinggewerbe und die Glasindustrie blühen.
Um den zahlreichen Fabriken dieses Industriebezirks elektrische
Betriebskraft zuführen zu können, wurde bei Gemünd die gro߬
artige Urfttalsperre (Bilderanh. 48) erbaut.
Viele Orte der Eifel liefern gute Mineralwasser, undMineraI^len-
Bertrich (in einem Seitentale der Mosel) und Neuenahr (im a eorte'
Alirtal) sind besuchte Badeorte.
4. Der Westerwald nebst dem Lahn-, Rhein-
und Siegtal.
a) Das Landschaftsbild.
Mit dem Namen Westerwald (v. ahd. westar = westlicher § 277.
Wald) bezeichnet mau das ostlich von der Eifel und nördlich von Westerwald,
dem Taunus zwischen Lahn, Rhein und Sieg gelegene Gebirgsland.
In seinem nordöstlichen, am höchsten gelegenen Teile (Fuchskauten
657 m) zeigt der Westerwald landschaftlich viel Verwandtschaft
mit den rauhesten Gegenden der Eifel, während der S und W
freundlicher sind. Man unterscheidet daher einen Obern und
einen Untern Westerwald. Da das Gebirge nach O ansteigt,
empfängt es reiche Steigungsregen und ist daher gut bewässert.
Gleich der Eifel ist der Westerwald mit zahlreichen Vulkan- vulkanberge,
bergen geschmückt, die namentlich die Gegend bei Linz und des
Siebengebirges formenreich gestalten. Die höchste Bergkuppe
des Siebengebirges ist der ülberg (464 m), die bekannteste der
unmittelbar aus den Fluten des Rheins aufsteigende und mit der
Ruine der alten Drachenburg gekrönte Dracheufels (325 m).
Die Lahn entspringt auf dem Ederkopf (Richtung, Mündung?). Lahn-
Am meisten ist ihre letzte und längste Laufstrecke durch Schön¬
heit ausgezeichnet. Dunkel bewaldete Berge schließen den Fluß
meist enge ein. Nur dreimal öffnet sich das Felsental zu einem
Talbecken, nämlich bei Marburg, Gießen und Limburg.
Der Rhein durchfließt von Coblenz bis Andernach die tief Rental,
eingesunkene Ebene des Neuwieder Beckens. Bei Andernach
beginnt dann die zweite Hälfte seines Durchbruchstales,
das auch auf dieser Strecke noch manche landschaftliche Schönheit
entfaltet, aber meist nicht so eng ist.
Bei Bonn verläßt der Rheiu sein enges Tal und tritt in die sies-
freie Ebene ein. Bald darauf nimmt er die Sieg* auf, die gleich
der Lahn auf dem Ederkopf entspringt. (Richtung?)
b) Das Kulturbild.
Auf dem Obern Westerwald bilden Wiesenbau und § 278
Viehzucht die wichtigsten Einnahmequellen. Zum Schutze vor den oberer
heftigen Winden hat man auf den meist entwaldeten Hochflächen Westerwald