Full text: Für Seminare (Teil 2)

Das Deutsche Reich. —■ D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 441 
VI. Politische Gliederung und Siedlungen. Staatlich gehört das ganze Ge- 
biet außer dem kleinen oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (im Tal der oberen 
Nahe) zu Preußen, und zwar 1. zur Provinz Rheinland, 2. zu Westfalen und 
3. zu Hessen-Nassau. 
226. Das Deutsche Eck in Coblenz. 
Auf der Landzunge zwischen der Mündung der Mosel und dem Rhein errichtete die Rheinprovinz ein 
mächtig wirkendes Denkmal zum Gedächtnis Kaiser Wilhelms I. 
1. Provinz Rheinland, a) VonKreuznach an derNahe (Salinen, Solbad; 25) 
finden sich am Rheinuser nur kleine, aber ehemals wichtige Orte bis nach Coblenz, 
das einst die Römer als Confluentes gründeten (60, Bild 226). Die Provinzhaupt¬ 
stadt, eine wichtige Eisenbahnkreuzung (hier trifft die strategisch bedeutsame Lüne 
Berlin—Metz auf die Rheinbahn; s. § 289) und der eigentliche Mittelpunkt des 
Schiesergebirges, ist stark befestigt wie auch das gegenüber aufragende Ehren¬ 
breitstein. Ihre Entwicklung zur Nebenbuhlerin Cölns wurde durch die Enge 
des Raumes gehemmt. Im fruchtbaren Nenwieder Becken liegt das aewerbtätiae 
Neuwied (20). 
b) Da, wo die Berge vom Strom zurücktreten, dehnt sich am linken Rheinufer 
Bonn (90) aus, nächst Berlin die besuchteste preußische Universität. Mit dem 
Schiesergebirge steht Cölu (525), die Stadt in der gleichnamigen Tieslands- 
bucht, in enger wirtschaftlicher Beziehung. Die Steinkohlen des rheinisch-westsäli- 
schen Bergbaus und die Braunkohlen des Vorgebirges liefern feiner Industrie die 
Triebkraft, und in Cöln sammelt sich der größte Teil des Fremdenstroms, der sich 
alljährlich in die herrlichen Täler des Gebirges ergießt. (Vgl. § 330.) 
c) Am Eintritt der schiffbaren Mosel in das Schiefergebirge entstand Trier 
(50). Berühmte Baudenkmäler erinnern an die Zeit, wo Trier als Augusta Trevi- 
rorum römische Hauptstadt von Nordgallien war. Einst war es auch Sitz eines
	        
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