C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 57
40. Lötzgruben bei Steinheim im Neckarbecken.
Die Lößwände brechen stets senkrecht ab, mögen sie vom Bache durchnagt oder vom Spaten abgestochen
werden.
7. Die Arbeit der Organismen.
a) Landbildung durch Pflanzen. An der Umgestaltung der Erdoberflüche §
sind auch Pflanzen und Tiere beteiligt. Die Pflanzen befördern zunächst
den Verwitterungsvorgang. Weiter bewirken sie, daß im Wasser gelöste mine-
ralische Stoffe, z.B. Kalk und Eisen, sich schneller niederschlagen, als
es sonst geschehen würde (Kalktuff, Raseuerz). Aus den Resten mikroskopisch
kleiner Kieselpanzeralgen, der sog. Diatomeen, bestehen die als Kieselgur
bezeichneten Ablagerungen am Grunde der Seen. Auch der Boden der Tief-
see wird auf große Strecken von Diatomeenschlamm bedeckt (vgl. § 52).
Die Pflanzenwelt liefert ferner den Stoff zur Bildung von Torfmooren,
Braunkohlen- und Steinkohlenlagern.
h) Moorbildung. Die Moorbildung vollzieht sich in seichten, stehenden Ge-
wässern und in Sumpflandschaften zunächst in der Weise, daß der Pslanzenwuchs
von dem Flachufer nach der Mitte der Wasserfläche fortschreitet. Indem die Pflan¬
zen mit ihrem Wurzelreichtum den leicht beweglichen Schlamm festigen und mit
ihren absterbenden Teilen den Boden ausfüllen, der nun wieder von neuen Ge-
wüchsen besiedelt wird, wächst das Land immer mehr in die Wasserfläche hinein,
bis diese schließlich ganz verlandet. Die Pflanzenreste in den tieferen Schichten,
durch das Wasser vollständig von der Lust abgeschlossen, verkohlen langsam
und verwandeln sich in Torf. Das ist das Flach- oder Niederungsmoor