Full text: Mathematische Erdkunde

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A. Orientierung an der Himmelskugel. 
und sich nach Fig. 4 leicht ermitteln 
läßt. (Fig. 4 zeigt unten das Stern- 
bild des Großen, oben das des Klei- 
nen Bären. Die Verlängerung von 
ßa bis zum Polarstern ist etwa 5mal 
so groß wie ßa.) 
Die Kreise, auf denen die täg- 
liche Bewegung der Sterne erfolgt, 
heißen Parallelkreise. Ihre Ebenen 
stehen senkrecht zur Himmelsachse; 
ihre Mittelpunkte liegen daher in 
dieser Linie. Der größte unter ihnen 
muß von beiden Polen gleichweit ent- 
sernt sein und demnach seinen Mit- 
telpnnkt im Erdzentrum haben. Er 
wird als Himmelsäquator bezeich- 
net. Ju Fig. 5 stellt der Kreis SZNZ' 
4. SternbUd des Großen und Kleinen Bären. 
die Himmelskugel dar, SWNO den Horizont. Die Erde hat man sich wegen der in 
Wirklichkeit unfaßbaren Abmessungen des Weltenraums nur als Punkt sin M) vorzu¬ 
stellen. Die Kreise KN, AQ, (^zeigen Tagesbahnen von Gestirnen, sind also Paral- 
lelkreise, und zwar ist AQ der 
Äqnator. PP' ist die Welt¬ 
achse, Z Zenit, Z' Nadir, 
SZNZ' der Meridian. Wie 
die Figur deutlich erkennen 
läßt, liegen viele Parallel- 
kreise nur teilweise über dem 
Horizont. Die auf ihnen lau- 
senden Gestirne können also 
nicht fortwährend gesehen 
werden, sondern gehen auf sin 
B u. 0) und unter (in D u. W). 
5. Genauere Bestimmung 
der Himmelsgegenden. 
Durch die tägliche Be- 
weguug der Gestirne werden 
auch die Himmelsgegenden ge- 
nau bestimmt. Man bezeich- 
net nämlich als Süden die 
Richtung, in der die Sterne 
kulminieren, als Südpunkt 
diejenige Stelle des Horizonts, in der dieser vom Meridian (auf dem ja die 
Kulminationen stattfinden) getroffen wird. Zur genauen Festlegung der Himmels- 
gegenden brauchte also eigentlich nur irgendein Stern während seiner Kulmination 
beobachtet zu werden. Wegen der äußerst laugsamen Höhenänderung der Gestirne 
in der Nähe des Meridians würde man so jedoch nur zu ungenauen Resultaten ge- 
langen. Man benutzt daher zur Aussuchuug der Südrichtung bzw. des Meridians 
besser die Tatsache, daß die Gestirnsbahnen symmetrisch zum Meridian liegen. 
5. Tägliche Bewegung der Gestirne.
	        
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