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F. Die Mondfinsternisse. Daß eine Mondfinsternis nur zur Zeit
des Vollmondes eintritt, ist schon oben gesagt worden. Der Mond tritt
dabei in den Schattenkegel der Erde, der in der Entfernung des Mondes
noch einen Durchmesser von 10 0001cm hat. Steht der Mond genau in
einem Knoten seiner Bahn, so findet eine totale Mondfinsternis statt. Ist
das nicht der Fall, so tritt nur eine teilweise Verdunkelung des Mondes
ein; wir haben dann eine Partiale Mondfinsternis. Eine totale Mondfinsternis
dauert gewöhnlich 4^/z Stunden. Die Mondscheibe nimmt dabei zuerst eine
aschgraue Farbe an, die nach und nach in ein glänzendes Kupferrot übergeht.
Nur die Mitte des Mondes wird von dem sogenannten Kernschatten ganz
verdunkelt. Totale Mondfinsternisse sind selten, häufiger sind Partiale; in
19 Jahren finden etwa 29 Verfinsterungen statt.
Gr. Die Sonnensinsternisse. Der Name „Sonnenfinsternis" ist
geradezu verkehrt. Richtiger würde man sagen „Erdfinsternis"; denn nicht
die Sonne, sondern die Erde wird verfinstert. Doch der Name ist nun
einmal gebräuchlich. — Eine Sonnenfinsternis tritt ein, wenn der Neumond
in deu Kegelraum tritt, der von der Peripherie der Sonne und der der
Erde gebildet wird. Da dieser Kegel in der Entfernung des Mondes eine
viel größere Durchfchnittsfläche hat, als der Schattenkegel der Erde, so ist
ersichtlich, daß es mehr Sonnen- als Mondfinsternisse geben muß. Es er-
eignen sich in der That in 19 Jahren 41 Sonnenfinsternisse. — Steht
der Mond zur Zeit einer Sonnenfinsternis genau in einem Knoten, so kann
eine totale Finsternis eintreten. Das hängt nämlich davon ab, ob der
Mond in der Erdnähe oder Erdferne steht. In seiner Erdnähe trifft der