Full text: Landeskunde des Deutschen Reiches (H. 4 = Lehrstoff d. Obertertia)

3. Südwestdeutsches Gebirgsland. 
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Übersicht der Höhenlage in m. 
1. Der westliche Rand. 
Schweizer Jura . 1000 
Burgundische Pforte 350 
Wasgenwald S . . 1400 
N . . 1000 
Hardt 700 
Donnersberg . . • 700 
Taunus .... 900 
2. Die Ebene. 
Basel 
Kaiserstuhl . . . 
Straß bürg . . . 
Karlsruhe . . - 
Mannheim . . - 
Mainz .... 
Bingen .... 
3. Der östliche Rand. 
250 
Schwarzwald 8 . 
1500 
550 
N • 
1150 
140 
Neckarbergland . 
550 
110 
Odenwald . . . 
600 
90 
Spessart . . . 
600 
80 
Vogelsberg (770) 
800 
79 
Die Bewohner. Der 3 wird von Schwaben, deren elsässischer Zweig s 29. 
Alemannen^ heißt, der N von Franken, den lebenslustigen, frohsinnigen 
Pfälzers, bewohnt. Die Linie Zabern-Wörth-Rastatt-Heilbronn bildet 
im wesentlichen die Grenze der beiden Stämme. — Da die natürliche 
Verkehrsstraße vom Mittelmeer nach der deutschen Nordsee durch die 
Bnrgundische Pforte und die Oberrheinische Tiefebene führt, so haben 
schon die alten Römer hier Siedlungen gegründet. Im Mittelalter 
blühten hier zuerst die deutschen Städte empor (Heinrich IV.). In neuerer 
Zeit aber ist diese Verkehrsstraße durch die Gotthardbahn zum wichtigsten 
und belebtesten Wege von Westdeutschland, Belgien, Holland und Eng- 
land nach Italien geworden. Bei Straßburg und Karlsruhe kreuzt auch 
die Orient-Expreßlinie Paris-Wien-Konstantinopel die Rheinstraßen. 
Die Verdichtung der Bevölkerung ist nicht nur durch den ergiebigen 
Betrieb der Laud- und Viehwirtschaft (Rinder), sondern auch durch 
die industrielle Tätigkeit (Baumwolle und Wollverarbeitung im 8, 
Maschinenbau und Tabakindustrie im N, Bürsten-, Musikwaren-, Uhren¬ 
herstellung im Gebirge, s. § 23) verursacht. Diese wird betrieben durch 
die mittels Turbinen ausgenutzte Kraft der Gebirgsflüsse und des oberen 
Rheines ferner durch die Saarkohlen und die auf dem Rhein dem großen 
Stapelplatz Mannheim zugeführten westfälischen Kohlen. Auch Waldarbeit 
und die Bearbeitung des Holzes ernährt viele Menschen. So hat das 
Großherzogtum Baden im Durchschnitt 133 Menschen auf 1 qkm, Rhein¬ 
hessen 250, Elsaß-Lothringen 125 und die Rheinpfalz 150. 
Staatlich haben außer dem Reichslaud Elsaß-Lothringen fünf deutsche 
Länder Anteil an diesen: Gebiet: Baden, Württemberg, Hessen, Preußen, 
Bayern. 
Fünf Sechstel des 0 gehören dem Großherzogtum Baden an, das seinen § 30. 
Namen von den schon den alten Römern bekannten warmen Quellen in 
dem heute weltberühmten Baden-Baden im Schwarzwald erhalten hat. 
Sämtliche bedeutenden Orte liegen zwischen Rhein und Schwarzwald, auch 
wohl am Rande des Gebirges wie **Freiburg im Breisgau, wo Straße 
1 Auch im südlichen Schwarzwald ist der Name gebräuchlich. 
2 Fröhlich Pfalz, Gott erhal.t's." 
^ Im Elsaß 2 Mill. Baumwollspindeln von 6 Mill. im Deutschen Reiche (1900>. 
4 «et Rheinfelden, östlich von Basel, liefert der Rhein durch Turbinen an 40000 
Pferdekräfte. Diese Nutzkraft spendet der Strom, ohne daß andere Kosten als die der 
ersten Anlage und der Unterhaltung verursacht werden.
	        
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