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Bodenarten eine größere Wärmekapazität als trockene. Gegenden 
mit dunkler und rauher Oberfläche werden leichter erwärmt als 
helle und glatte Flächen. — Auch die Bod enb ed eckung beein- 
flußt Ein- und Ausstrahlung der Wärme. Dichte Vegetation 
hemmt, Pflanzenarmut begünstigt starke und schnelle Schwankungen 
der Temperatur. In Afrika z. B. herrscht die größte Hitze in 
der Sahara und nicht in den waldigen Landschaften unter dem 
Äquator. 
Beobachtungen über den täglichen Gang der Luft- 
temp eratur ergeben, daß letztere des Nachts wegen der fehlenden 
Besonnung und der größeren'Ausstrahlung des Erdbodens stets 
niedriger ist als am Tage, und daß das Maximum der Luft- 
wärme erst etwa 2 Stunden nach Mittag, das Minimum kurz 
vor Sonnenaufgang eintritt. Am Mittage überwiegt die Ein- 
strahlung noch die Ausstrahlung, die gegen Morgen ihren höchsten 
Betrag erreicht. Der Unterschied zwischen höchster und niedrigster 
Temperatur während eines Tages ist in Wüstengegenden am er- 
heblichsten (in der Sahara im Juli durchschnittlich 20—26° C.) 
und im Binnenlande größer als an der Küste. (Grund?) Im 
Sommer beträgt er mehr als im Winter, wo an den kurzen 
Tagen die Ausstrahlung nur wenig durch die Besonnung unter¬ 
brochen wird. — Die jährlichen Unterschiede der Temperatur 
beruhen aus ähnlichen Ursachen. Mit dem höheren Sonnenstande 
steigt die Wärme, aber sie erreicht ihr Maximum in der nörd- 
lichen gemäßigten Zone erst nach dem 21. Juni, im Juli. Das 
Minimum sällt in den Januar. Für die südliche gemäßigte 
Zone ist es umgekehrt. In den kalten Zonen und auf großen 
Wasserflächen verzögert sich der Eintritt der beiden Temperatur- 
extreme noch etwas mehr. Die heiße Zone hat geringe jährliche 
Temperaturunterschiede, weil in ihr die Höhe des Sonnenstandes 
und die Dauer von Tag und Nacht nur kleine Abweichungen 
zeigen. Die größte Hitze herrscht hier meist schon vor dem senk- 
rechten Sonnenstande, mit dem dann die Kühlung bringenden 
Zenitalregen beginnen. Es ergibt sich also für die periodischen 
Temperaturschwankungen in den einzelnen Zonen folgendes: In 
der heißen Zone sind die täglichen Schwankungen sehr stark, die 
jährlichen dagegen recht gering. Mit der Annäherung an die 
gemäßigten Erdgürtel nehmen die täglichen Unterschiede ab, die 
jährlichen aber zu. In den gemäßigten und in den kalten 
Zonen sind die täglichen Schwankungen erheblich geringer als 
bie jährlichen. Die Nähe des Meeres übt überall einen aus- 
gleichenden Einfluß auf die Temperaturschwankungen aus. 
2. JUntctOrne der Lufttemperatur mit der K>öbe. 
Im allgemeinen beobachtet man überall eine Ab n ahmeder 
Lufttemperatur mit der Höhe, also mit der Entfernung 
vom Erdboden. Das ist natürlich, da die Atmosphäre ihre
	        
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