Das Hessische Bergland.
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wird und nach NO bis zum Harz reicht. Die westlichen Wesergebirge
umschließen mit dem Nordrande der Rheinischen Schieferplatte das große
Münstersche Beckeu, das daher der Landschaft angegliedert werden kann.
A. Die einzelnen Gebiete öer Tandschaft.
1. Aas Hessische Wergland.
Die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser wird im 8 durch § 55.
die Rhöu (s. S. 41) und den Vogelsberg gebildet.
Der Bogelsberg ist ein einzelner Berg von allerdings bedeu-
teudem Umfange. Aus sast ebener Gegend ragt seine gewaltige Basalt-
masse, eiue der größtem die es gibt, hervor. Seine Oberfläche bildet
eine einförmige, mit Wäldern, Wiesen und Feldern geschmückte Gebirgs-
ebene, die im allgemeinen 600 m hoch liegt. (Taufstein 790 m).
Nördlich von Rhön und Vogelsberg liegt das Hessische Berg-
land. Die höchste Berggruppe iu ihm ist der Hohe Meißner (750m),
der den Raum zwischen der untern Werra und Fulda füllt. Nach NW
schließt sich der Kaufunger Wald an. Von den Berggruppen westlich
von der Fulda sind Knüll-Gebirge, Habichtswald und Reinhards-
wald die bedeutendsten. (Gib die genaue Lage dieser Berggruppen an?)
In großer Zahl schmücken das Hessenland auch vereinzelte Berg-
kuppen. Sie rühren von Basalt gangen her, die nicht bis zur
früheren Oberflüche des Laudes durchgedrungen waren, später aber nach
Abtragung der obern Gesteinsschichten zum Vorschein kamen.
Alle diese Berggruppen des Hessischen Berglandes sind mit herrlichen Buchen-
Waldungen geschmückt. Wenn ihnen auch eigenartige Felsbildungen fehlen, so
bieten doch die hochgewölbten Bergrücken in ihrem prachtvollen Laubschmucke einen
ichönen Anblick dar. In der Berggruppe des Habichtswaldes erhebt sich bei Cassel
der Karlsberg (595 m), der mit den weltberühmten Schloß anlagen von
Wilhelmshöhe (Aufenthaltsort Napoleons i. I. 1870) geschmückt ist.
Zwischen den Berggruppen des Hessenlandes breiten sich Tal ebenen
aus, die als Senkungsfelder zu betrachten und Sammel- und Lauf-
beckeu der Flüsse sind. Nördlich vom Vogelsberg liegt die größte von
ihnen, die Hessische Senke. Die bedeutendsten Flüsse sind Werra und
Fulda (Fuldaha, v. ahd. fulta — Laud, also Laudsluß), die bei ihrer
Vereinigung die Weser (von ahd. Wisara od. Werraha — wiesenreicher
Fluß od. — Westfluß) bilden. Die Fulda kommt von der Rhön und
prägt in ihrem nordwärts gerichteten Lause zwei Biegungen nach W
ans; sie wird noch durch die Ed er verstärkt, die vom Ed er köpf
kommt. (Wo liegt die Stadt Fulda? Wo Cassel?) Die Werra