Das Münstersche 93ec£ert.
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Den Wasserabfluß, fast nur kleine Gewässer, sammelt die
Weser. Ihr bedeutendster Zufluß aus dieser Strecke ist die Diemel.
(Wo mündet sie?) Von Münden ab verfolgt die Weser eine vorwiegend
nördliche Richtung. Nur eine große Westbiegung führt sie bogenförmig
aus. Unter scharsem Winkel biegt sie aber wieder nach N um, ehe sie
uach dem Durchbruch durch die Weserketten aus der Porta W est-
phalica, der Westfälischen Pforte, in das Norddeutsche Tief-
laud eintritt.
Wo schön bewaldete Berge oder eigenartig zerklüftete Sandsteinselsen dicht an
die Weser herantreten, entfaltet ihr Tal landschaftliche (Schönheit. An der Porta
West phalica tritt fie zwischen zwei bewaldeten Bergen wie aus einem Tore
heraus, um den Lauf durch die weite Ebene zu beginnen. Auf dem Wittekinds--
berge, dem Berge zur Linken, steht das 88 m hohe Denkmal, das die Provinz
Westphalen dem Kaiser Wilhelm I. gesetzt hat.
3. Jas Münstersche Wecken.
Teutoburger Wald, Egge-Gebirge und Haarstrang fassen das nach § 57
W breit geöffnete Münstersche Becken, auch Münstersche Bucht ge-
nannt, eiu. Dessen Oberfläche ist beinahe völlig eben und liegt fast
überall weniger als 100 in über dem Meere. Der Münstersche
Landrücken durchzieht das Becken von 0 nach W und teilt es in die
beiden Flußgebiete der Lippe und der Ems. (Wo entspringen diese
beiden Flüsse? Welche Richtung schlagen sie ein?) Auch westlich von
Münster treten slachgewölbte Hügelmassen aus der Ebene hervor. Im
Quellgebiet der Ems liegt die Senne, eine sandige, stellenweise jedoch
sumpfige Heidegegend. Auch im W, zwischen Coesfeld und der Lippe,
breiten sich Heidegegeudeu aus. Anderseits gibt es im Münsterschen
Becken viele wohlangebaute Landstriche, wie den zwischen der Lippe und
dem Haarstrang gelegenen H e l l w e g, dessen fruchtbarster Teil die
So est er Börde ist.
4. Das Keinegeviet.
Ostlich vou dem untern Werralause breitet sich das einförmige § 58
Plateau des Eichsfeldes aus, das durch die Leine in das füd-
liche Obere und in das nördliche Untere Eichsfeld geschieden wird.
Nach kurzenl westlichen Laufe wendet sich die Leine nach N und
fließt durch eine oberhalb Göttingen etwa 4 km breite Talfurche.
Diese fcheint durch eine fog. Grabens enknn g entstanden zu sein.
Auf ihrem weitern Laufe durchfließt die Leine ein B er gl and, dessen
Höhen sich ans verschiedenartigem Gestein von ungleicher Härte zn-