Full text: [Bd. 2, Ausg. B] (Bd. 2, Ausg. B)

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fo ist der Abfall steil und gebirgig, streben sie weit auseinander, so 
nähert sich das Terrain der Ebene. 
Eine Höhenschichtenkarte entsteht dadurch, daß man die 
einzelnen von Isohypsen eingeschlossenen Flächen verschieden koloriert 
und zwar, um ein plastisches Bodenbild zu gewinnen, gewöhnlich 
so, daß man bei den verwendeten Farben von einer Schicht 
znr benachbarten einen allmählichen Übergang von Hell zum Dnnkel 
vder umgekehrt beobachten kann. Ans geographischen Übersichtskarten 
werden gewöhnlich nicht mehr als 4, wenn die Meerestiefen noch zur 
Anschauung kommen sollen, nicht mehr als 5 verschiedene Farbenstufen 
angewendet und zwar für das Meer weiß und blau (Flach- und Tief- 
see), für Tieflaud unter 200 m grün, für Flächen von 200—500 m 
hellbraun, darüber hinaus dunkelbraun. Um auch auf einer solchen 
Höhenschichtenkarte die Böschungsverhältnisse zur Darstellung zn bringen, 
versieht man dieselbe mit sogenannten ,,Bergschräffen", das sind 
kleine, znm Verlaufe der Isohypsen, die freilich nicht mit eingezeichnet 
werden, senkrecht stehende Striche von verschiedener Stärke und Eut- 
fernnng, welche bei geschickter Anwendung die Abfallsverhältnisse des 
Terrains deutlich zur Anschauung bringen. 
III. Tie Flächenverteilung von Land und Wasser. 
1. Die Erdoberfläche im allgemeinen. Die Erdoberfläche be- 
steht unter der äußern Lufthülle aus zwei deutlich geschiedenen, aber 
sehr unregelmäßig verteilten Massen: dem Meere und dem festen 
Lande. Das Meer bedeckt uahezn 3/4 (73%), das Land nur etwas 
mehr als 1Ji (27 %) der ganzen Erdoberfläche. Das Verhältnis 
zwischen Wasser und Land stellt sich demnach etwa wie 8: 3.*) Das 
Gesamtgebiet der Erdoberfläche umfaßt 510 Mill qkm. Es ist etwa 
50 mal so groß als Europa, oder 950 mal so groß als das Deutsche 
Reich, welches wiederum x/25o vom gesamten Ländergebiet der Erde 
ausmacht. 
Das Meer bildet eine zusammenhängende Wassermasse, in welcher 
herkömmlich 5 Hauptteile oder Ozeane unterschieden werden: der 
Pazifische (Stille, Große) Ozean, der Atlantische Ozean, der 
Indische Ozean, das Nördliche nnd das Südliche Eismeer. 
Nach Krümmel haben indes die beiden letztgenannten Meere keinen 
Anspruch darauf, als Ozeane bezeichnet zu werden, da sie weder hin- 
längliche Größe noch selbständige Meeresströmungen aufweisen. 
Bei dem Landgebiet unterscheidet man 3 Festländer: die Ost feste 
oder das Festland der alten Welt (Europa, Asien und Afrika), 
die Westfeste vder das Festland der neuen Welt (Amerika) 
und die Süd feste (Australien). Wie verteilen sich dieselben auf die 
östliche und westliche Halbkugel? — Nach der Verteilung der Fest- 
*) Dabei sind die ausgedehnten, unbekannten Gebiete um die Pole zum 
Meere gerechnet. Das Verhältnis von Land und Wasser in dem uns be- 
kannten Teil der Erdoberfläche stellt sich nach Penck wie 1:2,58.
	        
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