— 12 —
fo ist der Abfall steil und gebirgig, streben sie weit auseinander, so
nähert sich das Terrain der Ebene.
Eine Höhenschichtenkarte entsteht dadurch, daß man die
einzelnen von Isohypsen eingeschlossenen Flächen verschieden koloriert
und zwar, um ein plastisches Bodenbild zu gewinnen, gewöhnlich
so, daß man bei den verwendeten Farben von einer Schicht
znr benachbarten einen allmählichen Übergang von Hell zum Dnnkel
vder umgekehrt beobachten kann. Ans geographischen Übersichtskarten
werden gewöhnlich nicht mehr als 4, wenn die Meerestiefen noch zur
Anschauung kommen sollen, nicht mehr als 5 verschiedene Farbenstufen
angewendet und zwar für das Meer weiß und blau (Flach- und Tief-
see), für Tieflaud unter 200 m grün, für Flächen von 200—500 m
hellbraun, darüber hinaus dunkelbraun. Um auch auf einer solchen
Höhenschichtenkarte die Böschungsverhältnisse zur Darstellung zn bringen,
versieht man dieselbe mit sogenannten ,,Bergschräffen", das sind
kleine, znm Verlaufe der Isohypsen, die freilich nicht mit eingezeichnet
werden, senkrecht stehende Striche von verschiedener Stärke und Eut-
fernnng, welche bei geschickter Anwendung die Abfallsverhältnisse des
Terrains deutlich zur Anschauung bringen.
III. Tie Flächenverteilung von Land und Wasser.
1. Die Erdoberfläche im allgemeinen. Die Erdoberfläche be-
steht unter der äußern Lufthülle aus zwei deutlich geschiedenen, aber
sehr unregelmäßig verteilten Massen: dem Meere und dem festen
Lande. Das Meer bedeckt uahezn 3/4 (73%), das Land nur etwas
mehr als 1Ji (27 %) der ganzen Erdoberfläche. Das Verhältnis
zwischen Wasser und Land stellt sich demnach etwa wie 8: 3.*) Das
Gesamtgebiet der Erdoberfläche umfaßt 510 Mill qkm. Es ist etwa
50 mal so groß als Europa, oder 950 mal so groß als das Deutsche
Reich, welches wiederum x/25o vom gesamten Ländergebiet der Erde
ausmacht.
Das Meer bildet eine zusammenhängende Wassermasse, in welcher
herkömmlich 5 Hauptteile oder Ozeane unterschieden werden: der
Pazifische (Stille, Große) Ozean, der Atlantische Ozean, der
Indische Ozean, das Nördliche nnd das Südliche Eismeer.
Nach Krümmel haben indes die beiden letztgenannten Meere keinen
Anspruch darauf, als Ozeane bezeichnet zu werden, da sie weder hin-
längliche Größe noch selbständige Meeresströmungen aufweisen.
Bei dem Landgebiet unterscheidet man 3 Festländer: die Ost feste
oder das Festland der alten Welt (Europa, Asien und Afrika),
die Westfeste vder das Festland der neuen Welt (Amerika)
und die Süd feste (Australien). Wie verteilen sich dieselben auf die
östliche und westliche Halbkugel? — Nach der Verteilung der Fest-
*) Dabei sind die ausgedehnten, unbekannten Gebiete um die Pole zum
Meere gerechnet. Das Verhältnis von Land und Wasser in dem uns be-
kannten Teil der Erdoberfläche stellt sich nach Penck wie 1:2,58.