B. Asien.
(44 Mitl, qkm, 820 Mill. E., 18,5 auf 1 qkm.)
I. Überblick.
1. Lage und Flächenqliederung. Asien liegt auf der ö. Hälfte
der nördlichen Halbkugel. Nur einige seiner sö. Inseln reichen auf die
Halbkugel. So erstreckt sich Asien durch drei Zonen, von der heißen
bis zur uördlich kalten Zone. Im N. grenzt Asien ans N. Eismeer,
im O. an den Pacifischen Ozean, im S. an den Indischen Ozean, im
W, ans Mittelmeer und Schwarze Meer, an die Manytsch-Niedernng
n. vom Kaukasus, an den Uralfluß und das Ikcilgcbirge. Durch die
115 km breite Landenge von Sues hängt der Erdteil mit Afrika
zusammen (Sues-Kanal); von Amerika ist er dnrch die nur 92 km
breite Beriugstraße getrennt; mit Anstralien steht er durch den Hinter-
indischen Archipel in Verbindung, der die Trümmer einer ehemaligen
zusammenhängenden Landverbindnng darstellt.
Der nördlichste Punkt Asiens, Kap Tscheljnskin auf der Taimyr-
Halbinsel, und der südlichste, Kap Burn ans Malaka, liegen fast genau
auf demselben Meridiane (104. ö. v. G,). Ihre Entfernung vonein-
ander beträgt 8620 km. Fast ebenso groß ist die Entfernung vom
westlichsten Puukt Asiens, Kap Baba aus Kleinasien, bis zum Kap
Deschnew oder Ostkap auf der Tschuktschen-Halbinsel, Die größte Ans-
dehnnng zeigt Asien indes von der sw. Landspitze Arabiens bis zum
Ostkap. Dieser Weg beträgt 11130 km.
Der Gliederreichtum Asiens ähnelt dem von Europa. Die
Glieder verhalten sich zum Rumpf des Festlandes wie 1:3. Am
geringsten gegliedert erscheint die Norbfitste. Teile des Eismeers sind
hier das Karische Meer, zwischen der Doppelinsel Nowaja-Semlja
(= Neuland) nnd Jalmal oder der Samojedenhalbinsel, die Norden-
skjöldsee, zwischen der Taimyr-Halbinsel und den Neusibirischen
Juselu, und die Beringstraße, — Die Ostküste des Erdteils ist
von Randmeeren eingehegt. Es sind dies das Beringsmeer
zwischen der Tschnktschen-Halbinsel nnd Kamtschatka, das Ochotskische
Meer, eingehegt von Kamtschatka, den Kurilen und der Insel
Sachalin, das Japanische Meer zwischen den Japanischen
Inseln und dem Festlande, das Ostchinesische Meer mit dem
Gelben Meer, östlich von China bis Korea und den Lin-kiu-
Inseln; endlich das Südchinesische Meer mit dem Golf von
Tonkin und dem Golf von Siam. Es erstreckt sich s. von China
und wird ö. und s. von den Hinteriudischeu Juselu, w. von der Hinter-
indischen Halbinsel eingehegt.
Tromnau-Schöne, Lehrbuch sür Präparandenanstalten. 20