Full text: [Bd. 2, Ausg. B] (Bd. 2, Ausg. B)

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dagegen olivenbraun. Eine Vermischung mit den Papuas hat auf den 
nw. Inseln stattgefunden, die man ihrer durchgängig sehr geringen 
Größe wegen auch mit dem Nameu Mikronesien (Kleininselwelt) 
bezeichnet. — Die Polynesier sind geistig geweckt, von friedlichen, 
sanften Sitten und heiterem Gemüt uud für die Lehreu des Christen- 
tnms sehr empfänglich, das unter ihnen große Verbreitung gefunden 
hat. In der Führung kleiner Schiffe und Kähne sind sie sehr gewandt. 
Auf einzelnen Inseln, z. B. auf der Samöa-Grnppe und den Sand- 
wich- (ßänduitsch-) Inseln, findet sich ein geordnetes Staatswesen. 
Der Verkehr mit den Europäern hat den Insulanern außer den 
Segnungen des Christentums weuig Gutes gebracht. Berauschende 
Getränke und europäische Krankheiten verringern ihre Zahl immer mehr, 
und Abenteurer schlimmster Sorte, die sich unter ihnen niederließen, 
haben zur Auflösung der alten Sitten und Einrichtungen beigetragen 
und manches Laster großgezogen. 
Die Europäer lockte der Handel, zunächst der Walfischsaug, nach 
den Südseeinseln, Deutsche, englische und amerikanische Großhändler 
unterhalten auf verschiedenen Inselgruppen eigene Kokosplantagen zur 
Kopragewinnung. 
z Verhältnisse. 
b) Englischer Besitz: 1. Der Fidschi-Archipel, besteheud 
aus 4 größeren und 250 kleineren Inseln, von denen jedoch nur 
80 bewohnt sind, ist die größte und volkreich st eJnselgrnpve 
Polynesiens, so groß wie Württemberg, aber nur doppelt so stark 
bevölkert als Hohenzollern. Bezüglich der Bevölkerung gehört die 
Inselgruppe zu deu Inseln der Papua, Auf den fruchtbaren, ge- 
birgigen Juselu gedeihen allerlei tropische Gewächse. Wichtige Aus- 
fuhrstoffe sind Kokosnnßöl und Kopra, Schildpatt und Trepang. Die 
Inseln sind auch ein wichtiger Stützpunkt des deutschen 
Handels in der Südsee. — 
2. Die Tonga- oder Freundschaftsinseln, sö. von den Fidschi- 
Inseln gelegen. Der Archipel besitzt die Größe von Hohenzollern, ist 
aber nur 1/3 so stark bevölkert. Er treibt schwunghaften Handel, 
3, Weitere englische Besitzungen sind die Cooks-Inseln, eine 
wichtige Station sür Walfischfahrer, uud 11 kleinere Inselgruppen, die 
zusammen nur doppelt so groß sind als der Marschall-Archipel, Zu 
ihnen gehören die Phönix-Jnseln, die Union-Inseln und 
Manihiki. — 1893 haben die Engländer auch die Gilbert-Juselu 
in Besitz genommen, einen Atoll-Archipel von der Größe der Marschall- 
Inseln, nach dem Entdecker benannt. Die Bewohner, kühne Fischer, 
verdingen sich oft nach Samoa und Fidschi. Der Handel liegt zur Zeit 
fast vollständig in den Händen der Deutschen. Auch die Laguuen- 
oder Ellice-Jnseln sind britisch, ebenso die Santa Cruz-Gruppe 
(Königin Charlotte-Jnseln). ^
	        
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