Full text: [Bd. 2, Ausg. B] (Bd. 2, Ausg. B)

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Hier sind in erster Linie die Eisenbahnlinien von Bedeutung. Der 
Handel ist vorwiegend Binnenhandel; als Transithandel blüht der 
Buchhandel (nächst Leipzig und Berlin der bedeutendste in Deutsch- 
laud), der Holzhandel und der Handel mit Obst, Leder, Droguen, 
Getreide und Bijonteriewaren. 
3. Ortskunde, a) Bodenseegebiet: S. 35. b) Schwäbische 
Hochebene: S. 40. e) Juragebiet: S. 42. d) Schwäbisches 
Stnsenland: S. 55. 
III. Großherzogtum Baden. 
(15 000 qkm, 1875 000 E., 124 auf 1 qkm.) 
1. Das l'flnb. Baden liegt lang hingestreckt, ein Knie bildend, 
im obern Rheingebiet und reicht vom Bodensee und der Burgundischen 
Pforte nordwärts bis über den Neckar und mit der Fränkischen Platte 
bis zum untern Main. Im N. grenzt Baden an die bayrische Provinz 
Unterfranken und an das Großherzogtum Hessen, im O. an Württem- 
berg und Hohenzollern, im S. an die Schweiz, im W. an das Elsaß 
und die bayrische Rheinpfalz. Die Westgrenze bildet der Rhein durch- 
weg, die Südgrenze zum weitaus größten Teil. Nur bei Basel und 
weiter westlich reicht die Schweiz mit den Kantonen Schaffhausen und 
Zürich herüber auf das rechte Rheinufer. Badeu ist seiner Größe nach 
der vierte, der Bevölkerung nach der fünfte unter den deutschen Bundes- 
staaten. Am schmälsten, nur 15 km breit, ist das Land bei Rastatt, 
am breitesten, 122 km, im S.; im N. ist es bis 81 km breit. 
Der Bodengestaltung nach gehört das Großherzogtnm mit 
Ausnahme der Bodenseegegend zum Gebiet des südwestdeutschen Beckens 
und zeigt eine große Mannigfaltigkeit des Bodenaufbaus. Sein vor- 
nehmstes Gebirge ist der Schwarzwald, der 40 °/0 der gesamten 
Bodenfläche Badens einnimmt. Über des gesandten Gebirges ist 
badisch und weist in dieser granitischen Hauptmasse auch die höchsten 
Erhebungen im Feld berg und Belchen auf. Nördlich vou der 
Enz geht das Gebirge in das Neckarbergland über. Vom Oden- 
walde gehört nur ein kleiner Anteil zu Baden, der mit dem Neckar- 
berglande 15 °/0 der Gesamtfläche ausmacht. Das badische Bau- 
laud, zum Fränkischen Stufenland gehörig, umfaßt 10 °/0 des Landes, 
desgleichen das Bodenseegebiet, sodaß für das badische Gebiet 
der Oberrheinischen Tiefebene nur 20°/0 Landesanteil bleiben. 
Das Klima Badens stuft sich nach der Höhenlage der einzelnen 
Gebiete sehr ab. Die größten Gegensätze bestehen zwischen den sonnigen 
Ebenen des rheinischen Talgebietes und den höchsten Gebirgsgegenden des 
Schwarzwaldes. Vom Rheiutal aufwärts bis zu den Felsenhäupteru 
des Schwarzwaldes unterscheidet man vier Vegetationszonen: 1. Zone 
des Nußbaums und Weinstocks bis 420 m Meereshöhe, 2. Zone der 
Buche und Weißtanne, des Getreides und Obstes bis zu 650 m Höhe, 
3. Zone der Rottanne mit etwas Getreidebau bis zu 1300 in Er- 
Hebung und 4. subalpine Zone mit Nadelholz, Bergwiesen und Alpen- 
Pflanzen, über 1300 in Höhe. — Mit Niederschlägen ist das südliche
	        
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