Full text: Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen

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Bayard, „dem Ritter ohne Furcht und Tadel." Die Kämpfe 
Franz I. mit Karl V. wurden bereits erwähnt. 
Heinrich II. 1547—1559 war vermählt mit Katha¬ 
rina von Medicis, die auch vielfach die Staatsgeschäfte 
leitete. Durch Moritz von Sachsen erhielt Heinrich 
Metz, T o u l und Verdun. Er starb an einer Wunde, 
die er durch Montgommery im Turniere erhalten hatte. 
Unter Franz II. 1559—1560, Gemahl der Maria 
Stuart, breitete sich Calvins Lehre in Frankreich immer 
weiter aus. Ihre Anhänger nannte man Hugenotten. Die 
Häupter derselben waren die Bourbonen, der Admiral Co¬ 
lt g it p, Prinz Conds und Heinrich von Navarra. An 
der Spitze der Katholiken stand der Herzog Franz von 
Guise. Ein entsetzlicher Bürgerkrieg zerrüttete das Land. 
Um denselben zu beenden, vermählte Katharina von Medicin» 
ihre Tochter Margareta von Valois mit Heinrich 
von Navarra. Ein schreckliches Blutbad endigte die Feier. 
Die Häupter der Hugenotten und ein großer Teil ihrer Par¬ 
tei wurde in der Nacht vom 24.—-25. August 1572 hinge¬ 
mordet. (Bartholomäusnacht oder Pariser Bluthochzeit). 
An dem Pariser Blutbade, welches die deutschen Luthe¬ 
raner als eine gerechte Rache Gottes an den Hugenotten erklär¬ 
ten, trägt die katholische Kirche auch nicht die mindeste Schuld. 
Karl IX. 1560—1574, der diesen Blutbefehl unterzeich¬ 
net hatte, ließ dem Papste und den auswärtigen Höfen mit¬ 
teilen , daß eine Verschwörung wider sein Leben entdeckt und 
im Augenblicke des Ausbruches durch die Ermordung der Ver¬ 
schworenen unterdrückt worden sei. Dies war die Veranlassung 
des von Gregor XIII. angeordneten Te Deiim. 
Unter dem unwürdigen Heinrich III. 1574—1589 
kämpfte die hl. Liga wieder mit den Hugenotten. Die beiden 
Guise wurden auf Anstiften des Königs ermordet. Der Bür¬ 
gerkrieg wütete entsetzlich (Krieg der drei Heinrich). Heinrich 
fand einen gewaltsamen Tod durch den Dominikanermönch . 
Jakob Clement 1589. Er war der letzte Valois. 
Der Bonrbone Heinrich IV. 1589—1610, „der gute 
König," kämpfte fünf Jahre lang mit den Katholiken, trat 
dann zur katholischen Religion über (1593) und regierte sein 
Volk mit Liebe und Gerechtigkeit. Sein Minister war der 
weise Sülly. Heinrich wurde von dem halbverrückten Ra- 
vaillac ermordet. 
Ludwig XIII 1610—1643. Statt seiner regierte der 
mächtige Minister, Cardinal Richelieu, ein Mann, der
	        
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