Full text: Lehrstoff der Klassen V und IV (Ausg. B, Teil 1)

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Das Meerwasser ist salzig. Die Wellenbewegung entsteht 
durch den Wind. Daneben gibt es eine andere Bewegung, Ebbe und 
Flut, die besonders durch die Anziehungskraft des Mondes hervor- 
gerufen wird. Ebbe und Flut wechseln täglich viermal in Zeiträumen 
von etwas mehr als sechs Stunden. Eine dritte Bewegung der Wasser- 
massen findet durch die Meeresströmungen statt, von denen der 
Golfstrom am bekanntesten ist. 
Die schmalen Wasserstreifen, durch die zwei Meere miteinander 
zusammenhängen, heißen Meerengen oder Meeresstraßen. Meere, 
die nur durch solche Straßen mit dem offenen Ozean in Verbindung 
stehen, nennt man Binnenmeere. Dringt ein Meeresteil in das Land 
hinein, so nennt man ihn Meerbusen, Golf, Bucht, Bai. 
12) Das von den Weltmeeren umgebene Land teilt man in fünf 
Erdteile oder Kontinente ein: 1) Australien, 2) Amerika, 3) Asien, 
4) Afrika, 5) Europa. Die drei letzten hängen zusammen nnd werden 
gemeinsam die Alte Welt genannt, während Amerika die Neue 
Welt bildet. 
Hängen größere Landmassen nur durch schmale Streifen Landes 
miteinander zusammen, so spricht man von einer Landenge (Isthmus). 
Wenn ein Landstück so in das Meer hinausragt, daß es nur an einer 
Seite mit dem übrigeu Lande zusammenhängt, so nennt man das 
Stück eine Halbinsel; wird es auf allen Seiten von Wasser umgeben, 
so ist es eine Insel. 
Einzelne Inseln liegen in der Nähe der Kontinente nnd standen 
früher mit ihnen int Zusammenhange: kontinentale Inseln; 
andere liegen mitten im Ozean: ozeanische Inseln. 
Halbinseln und Inseln sind die Glieder des Erdteils; die übrige, 
mehr zusammenhängende Landmasse bildet den Rumpf. Je zahlreicher 
die Glieder sind, je mehr also das Meer in den Erdteil eindringt, 
desto größer ist die Gliederung, die Aufgeschlossenheit, desto 
mehr können sich Handel und Verkehr entwickeln. 
Den Teil des Landes, den das Wasser berührt, nennt man Küste, 
Ufer oder Gestade. Fällt das Land steil zum Meere ab, so spricht 
man von einer Steilküste. Da hier die Schiffe nahe an das Land 
fahren können, so bilden sich an günstigen Einschnitten Häfen. Senkt 
sich der Boden allmählich, so spricht man von einer Flachküste. 
Hier kann nur die Kunst Häfen schaffen; doch sind die Flüsse, die an 
solchen Küsten münden, oft im stände, Seeschiffe aufzunehmen; sie 
bilden dann Flußhäfen: Hamburg, "Bremen.
	        
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