Full text: Lehrstoff der Klassen V und IV (Ausg. B, Teil 1)

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ewigem Schnee bedeckt. Die Linie, bis zu der der ewige Schnee 
herunterreicht, nennt man die Schneegrenze. 
In dem Gebiet unterhalb dieser Linie sind weite Striche mit 
schönen grünen Matten bedeckt, auf denen die Sennen ihr Vieh hüten. 
Solche Weidestellen nennt man Alpen oder Almen. Diese Gegenden 
bilden die Heimat des Murmeltiers und der Gemse. 
Weiter nach unten ist das Gebirge bewaldet. Der Nadelwald, 
der größere Kälte verträgt, steigt höher hinauf als der Laubwald. 
Am Fnße des Gebirges erblicken wir, namentlich auf der Süd- 
seite, Weinberge, Mais- und Weizenfelder, sowie Südfrüchte (Apfelsinen, 
Pomeranzen, Zitronen) und immergrüne Gewächse (Lorbeer, Myrte, 
Oleander). 
Der Länge nach teilt man die Alpen ein in Westalpen, Mittel- 
alpen und Ostalpen. 
I. Die Westalpen reichen vom Ligurischeu Meere bis zur Senke 
östlich vom Mont Blanc (4800 m), dem höchsten Punkte Europas. 
Sie streichen in ihren Hauptteilen von Süd nach Nord. Unter den 
Gipfeln merken wir den Monte Biso, auf dem der Po entspringt. 
Die Flüsse der Ostseite gehen zum Po, die der Westseite zur 
Rhone. So bildet der Kamm der Westalpen eine Wasserscheide zwischen 
Po und Rhone. 
Unter den Pässen ist der wichtigste der des Mont Cenis, über 
dessen Rücken die Hauptstraße von Frankreich nach Italien zieht. 
Die Eisenbahn von Frankreich nach Italien benutzt den Mont 
Cenis-Tunnel. 
II. Die Mittelalpen reichen vom Ostfnße des Mont Blanc bis 
zum Brennerpasse und haben im Westen zu beiden Seiten der Rhone 
(Penninische und Bcrner Alpen) die höchsten Teile des ganzen Ge- 
birges (die Gipfel sind fast alle über 4000 m hoch): Monte Rosa, 
Jungfrau, Finsteraarhorn. 
In der Mitte des ganzen Zuges führt über den Sankt Gott- 
hard ein sehr wichtiger Paß. Die Elsenbahn, die ihn benutzt und 
Deutschland mit Italien verbindet, führt durch einen Tunnel des 
Gebirgsstockes. Vom St. Gotthard gehen vier Flüffe aus, deren jeder 
im weiteren Verlauf durch ein Läuterungsbecken fließt: nach Osten 
der Rhein durch den Bodensee, nach Norden die Reuß durch den 
Vierwaldstätter See, nach Westen die Rhone durch den Genfer 
See, nach Süden der T es sin durch den Lago Maggiore 
(Langen See). 
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