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ewigem Schnee bedeckt. Die Linie, bis zu der der ewige Schnee
herunterreicht, nennt man die Schneegrenze.
In dem Gebiet unterhalb dieser Linie sind weite Striche mit
schönen grünen Matten bedeckt, auf denen die Sennen ihr Vieh hüten.
Solche Weidestellen nennt man Alpen oder Almen. Diese Gegenden
bilden die Heimat des Murmeltiers und der Gemse.
Weiter nach unten ist das Gebirge bewaldet. Der Nadelwald,
der größere Kälte verträgt, steigt höher hinauf als der Laubwald.
Am Fnße des Gebirges erblicken wir, namentlich auf der Süd-
seite, Weinberge, Mais- und Weizenfelder, sowie Südfrüchte (Apfelsinen,
Pomeranzen, Zitronen) und immergrüne Gewächse (Lorbeer, Myrte,
Oleander).
Der Länge nach teilt man die Alpen ein in Westalpen, Mittel-
alpen und Ostalpen.
I. Die Westalpen reichen vom Ligurischeu Meere bis zur Senke
östlich vom Mont Blanc (4800 m), dem höchsten Punkte Europas.
Sie streichen in ihren Hauptteilen von Süd nach Nord. Unter den
Gipfeln merken wir den Monte Biso, auf dem der Po entspringt.
Die Flüsse der Ostseite gehen zum Po, die der Westseite zur
Rhone. So bildet der Kamm der Westalpen eine Wasserscheide zwischen
Po und Rhone.
Unter den Pässen ist der wichtigste der des Mont Cenis, über
dessen Rücken die Hauptstraße von Frankreich nach Italien zieht.
Die Eisenbahn von Frankreich nach Italien benutzt den Mont
Cenis-Tunnel.
II. Die Mittelalpen reichen vom Ostfnße des Mont Blanc bis
zum Brennerpasse und haben im Westen zu beiden Seiten der Rhone
(Penninische und Bcrner Alpen) die höchsten Teile des ganzen Ge-
birges (die Gipfel sind fast alle über 4000 m hoch): Monte Rosa,
Jungfrau, Finsteraarhorn.
In der Mitte des ganzen Zuges führt über den Sankt Gott-
hard ein sehr wichtiger Paß. Die Elsenbahn, die ihn benutzt und
Deutschland mit Italien verbindet, führt durch einen Tunnel des
Gebirgsstockes. Vom St. Gotthard gehen vier Flüffe aus, deren jeder
im weiteren Verlauf durch ein Läuterungsbecken fließt: nach Osten
der Rhein durch den Bodensee, nach Norden die Reuß durch den
Vierwaldstätter See, nach Westen die Rhone durch den Genfer
See, nach Süden der T es sin durch den Lago Maggiore
(Langen See).
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