Full text: Länderkunde Europas (Teil 2)

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Länderkunde. — Europa. 
119. Panorama von Genua, 
An den Kaimauern des durch Kunstbauten geschützten, mächtig aufblühenden italienischen Hafens drängen sich 
türm, der den trefflichsten Blick über die Stadt gewährt. Amphitheatralisch ist die Stadt an den Abhängen des 
Gassen mit den hohen Häusern wohnen die Hafenarbeiter, die Handwerker, Krämer und Fruchthändler. Am 
b) Wirtschaftsleben. Zu der Fruchtbarkeit Norditaliens, welche die Grund- 
läge eines blühenden Ackerbaus mit reichen Ernten an Mais, Weizen, 
Reis, einer sehr einträglichen Viehzucht und Molkereiwirtschaft sowie auch 
vieler die Wasserkraft der Alpenflüsse ausnutzenden ^ Gewerbtätigkeiten 
(Seiden-, überhaupt Textilindustrie, Strohflechterei) bildet, tritt noch seine 
hervorragende Verkehrsbedeutung. Die Po-Ebeue ist der natürliche 
Sammelplatz für die Eisenbahnen, die durch die Alpen führen und hier von 
den ostwestlichen Querbahnen gekreuzt werden, daher ein Durchgangsgebiet 
für den Verkehr Mitteleuropas und Frankreichs mit dem Apennmlande. 
c) Siedlungen. Lage und natürliche Ausstattung machten Norditalien zum 
dichtbevölkerten Hauptlande des ganzen Königreiches. Die größten 
Städte liegen überall dort, wo wichtige Alpenstraßen sich in der Ebene vereinigen. 
1. Die Lombardei stellt den Kern Norditaliens und die volkreichste Provinz 
des ganzen Königreiches, ihre Hauptstadt Mailand (Milano, 600) den wichtigsten 
Verkehrsknotenpunkt der Po-Ebene dar. Mailand liegt wie Berlin zwischen größeren 
Flüssen und wie München zwischen dem Hauptstrom und den Alpen. Alle Ver- 
kehrswege aus IST strahlen hier zusammen; von hier verzweigen sich die Straßen 
nach 0, W und S. Durch Kanäle hat die Stadt sich einen Flußhafenverkehr ge- 
schaffen, der den Seehafenverkehr von Brindisi übertrifft. Dazu ist sie der Haupt- 
platz der italienischen Gewerbtätigkeit (Seiden- und Baumwollweberei) und des 
festländischen Handels, der erste Geldmarkt Italiens, eine moderne Großstadt, aber 
1 Die Triebkraft der Flüsse bildet einen Ersatz für die fehlende Kohle.
	        
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