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Allgemeine Erdmnde.
Mittlere Dichte der Erde. Die mittlere Dichte der Erde oder ihr spezi-
fisch es Gewicht^ wird u. a. aus der Anziehungskraft berechnet, die sie auf Körper
in verschiedenen Entfernungen vom Erdmittelpunkte ausübt. Man hat dafür die
Zahl 5,g gefunden, d. h. die Erdkugel ist 5,6 mal so schwer wie eine ebenso große
Wasserkugel. Sie ist dichter als irgendein anderer uns bekannter Weltkörper.
Da das spezifische Gewicht der Schichten, welche die Erdrinde bilden, nur 2-|
bis 3 beträgt, so müssen die inneren Teile schwerer sein als die Erdrinde. Nach Be-
rechnungen würde eine Kugel von der Größe der Erde das gleiche Gewicht wie die
Erde haben, wenn ihre äußere Hülle zu \ des Radius aus Gesteinen von der Dichte
des Granits und die innere Kugel mit einem Halbmesser von f des Erdradius aus
Eisen bestünde. Dazu stimmt auch, daß die von fremden Weltkörpern auf die Erde
gelangten Meteorite entweder aus Kieselgesteinen oder aus Eisen bestehen.
Die Wissenschast gliedert den Erdkörper in einen Kern und drei Hüllen oder
Sphären. Wir betrachten demnach:
a) den Kern, das Erdinnere,
b) die Gesteinshülle, die Erdrinde oder Erdkruste,
c) die Wasserhülle,
dj die Lufthülle.
2. Das Erdinnere.
5 I. Beobachtungen.
a) Das Erdinnere entzieht sich der unmittelbaren Beobachtung, denn die
tiefste Stelle, bis zu der wir in unserxn Planeten eingedrungen sind, das Ezucho-
wer Bohrloch (Kreis Rybuik in Oberschlesien), erschließt mit einer Tiefe von
2240 m erst etwa des Erdhalbmessers
Die Erwärmung durch die Sonnenstrahlen (Insolation) dringt so wenig
in den Erdboden ein, daß schon in einer Tiefe von etwa Im der Unterschied zwischen
Tag- und Nachtwärme nicht mehr bemerkbar ist, während in den Polargürteln kaum
halb so tief das dauernde Grundeis anhebt. In mittleren und hohen Breiten liegt
je nach Leitungsfähigkeit des Gesteins die für die wechselnde Jahreswärme unemp-
findliche Wärmeschicht 15 bis 25 m, in den Tropen 6 m tief. Darunter nimmt die
Temperatur in allen Jahreszeiten und überall mit der Tiefe zu, wie in den durch
senkrechte Bohrlöcher und Schachte sowie durch Tunnel erreichten Tiefen festgestellt
wurde. An den verschiedenen Stellen hat man allerdings abweichende Werte ge-
wonnen. Die geothermische Tiefenstufe, d. h. das Tiefenmaß, in dem die Erd-
wärme um je 1° C zunimmt, beträgt im Mittel unter Ebenen etwa 33 m. Alle
Messungen aber machen es sehr wahrscheinlich, daß die Erdwärme nach dem Erd-
Mittelpunkte zu stetig wächst und in diesem selbst ungeheure Hitzegrade erreicht.
I)) Die Frage, ob das Erdinnere durch einen Gaskern gebildet wird, da¬
durch den Druck der Erdrinde verdichtet und verfestigt ist, ob es in flüssigem
Zustand sich befindet oder aus fester Masse besteht, blieb noch ungelöst.
Es liegen jedoch Anzeichen dafür vor, daß auf die äußere feste Erdkruste als Uber-
gang zum Erdkern ein Gürtel von glutflüssiger oder schmiegsamer Beschaffenheit aus
geschmolzenen Gesteinen folgen muß. Man hat ihm den griechischen Namen Magma
---Teig gegeben. Das ist die Masse, die bei vulkanischen Ergüssen zutage tritt.
* Das spezifische Gewicht eines Körpers wird dadurch bestimmt, daß man das Ge-
wicht irgendeines Raumteiles von ihm durch das Gewicht eines gleichen Volumens reinen
(destillierten) Wassers dividiert.
- Fast 2000 ra unter dem Meeresspiegel.