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gejagt haben, kommt er zur Hinterthür wieder herein." Wenn im übrigen
Westfalen der Frühling seinen Einzug hält, wehen dort oben noch rauhe
Schneestürme. Während der Bewohner des Hellwegs nur an etwa
zehn bis fünfzehn Tagen im Jahre Schneefälle zu verzeichnen hat, steigt
in der Hochebene die Zahl der Tage mit Schneefall auf vierzig. Und
zu welchen Mengen häuft sich der Schuee im Winter dort an! Weg
und Steg meterhoch verschneit. Hohe Pfühle bezeichnen dem Wanderer
die Richtung. Freilich, ein Fremder verirrt sich im Winter selten in
jene rauhen Gebirge. Allein den Bewohnern jener Gegenden ist der
Winter mit seineu Uubildeu ein trauter Bekannter. Sobald er beginnt^
kehren sie heim von ihrer Wanderschaft durch fast ganz Deutschland, wo
sie die Erzeugnisse ihres Fleißes, „hölzerne Haus- und Spielgerüte",
abgesetzt haben. In den stillen Stunden des Winters schaffen sie in
eifriger Schnitzarbeit neuen Vorrat, der ihnen einen Ersatz giebt für die
fehlenden Bodenschätze und die Armut des Ackerbodens.
Wenn der Frühling, freilich verspätet, auch auf der Hochebene seinen
Einzug gehalten, die männlichen Bewohner wieder ihre Geschäftsreisen
nach den Rebenhügeln des Rheines, den saatengrünen Gefilden der Tief-
ebene angetreten haben, ergießt sich ein Strom von Fremden nach den
wenigen Ortschaften (Nordenau, Alt-Astenberg und dem freundlichen
Städtchen Winterberg). Die Gasthäuser und Privatwohnungen sind
sämtlich besetzt. Das Ziel der meisten Wanderer ist der Kahle-Astenberg,
der Riese unter deu Bergen Westfalens, welcher noch 200 m über die
etwa 600 m hohe Hochebene emporragt. Freilich führt der Weg zu
feiner Spitze nicht durch schattenreiche Hochwälder — dort oben können
nur noch Heidegestrüpp, Isländisch Moos, Renntierflechte, Blau- uud
Preißelbeeren fortkommen — dafür ist er aber auch weniger beschwerlich,
und für den Marsch über die kahlen Flächen lohnt nachher eine prächtige
Aussicht von dem schönen, nenerbanten, 21 m hohen steinernen Turm,
wie man sie sonst selten in Norddeutschland hat. Andere Berge in der
Umgebung des Asteuberges sind der Ruhrkopf (705 m), der Küstelberg
(666 m) uud der auf der Grenze zwischen Westfalen und Waldeck
liegende Langenberg (843 m), der nach den neuesten Messungen den
Kahlen-Astenberg um 10 in an Höhe übertreffen soll.
3. Aas Sauerland.
1. Herrliches Sauerland
wem bist du nicht bekannt?
Gruß dir und Heil!
Wer dich uicht liebt uud ehrt
dem sei der Platz verwehrt,
Heimat, au deinem Herd,
Gruß dir und Heil!
2. Ragende Bergeshöh'n!
ihr schaut so stolz und schön,
Grüßet den Rhein.
Rauschende Wasser ihr,
Sauerlands hellste Zier,
strömend durchs Waldrevier,
Grüßet den Rhein.
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