Meder, Perser.
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Geschichte. Die Meder, welche Jahrhunderte lang von den
Assyrern abhängig waren, machten sich erst c. 700 von ihnen frei.
Ihr erster König war
Dejoees c. 700, zugleich der Erbauer von Ecbataua. Sein
Sohn
Phraortes unterwarf die meisten iranischen Volker, darunter
auch die Perser. Der bedeutendste medische König war sein Sohn
und Nachfolger
Cyaxares. Zwar mißlang ihm erst die Eroberung Nineves,
und wilde scythische Stämme, welche vom Norden her in sein Land
einbrachen, vernichteten Jahre lang allen Wohlstand desselben. Als
er ihrer aber endlich Herr geworden war, eroberte er Armenien
und drang bis zum Halysflusse vor. Hier stellte sich ihm
Alyattes, König von Lydien (im westlichen Kleinasien), entgegen,
der die medische Herrschaft nicht weiter Vordringen lassen wollte.
Da gerade eine Sonnenfinsternis eintrat (30. Sept. 610), welche
die Schlacht unentschieden ließ, schlossen beide Könige einen Frieden,
in welchem der Halys als Grenze ihrer Reiche festgesetzt wurde. —
Endlich gewann Cyaxares durch die Zerstörung Nineves 606 im
Bunde mit Nabopolassar von Babylonien einen großen Teil des
assyrischen Reiches, nämlich alles Land, welches auf dem östlichen
Ufer des oberen und mittleren Tigris gelegen war (f. S. 12). Sein
Sohn
Astyages bis 558 war der letzte König der Meder. Seine
schlaffe Regierung veranlaßte die Perser unter Cyrns zu einem
Aufstaude gegen die Meder. Cyrns entsetzte Astyages des Thrones
und gründete an Stelle des medischen ein neues, das persische
Reich.
2. Me Werfer.
Geographie. Die Perser zogen, wie die Meder, in uralten
Zeiten vom Hindukusch her gegen Westen und nahmen das Ge-
birgsland nördlich und östlich des persischen Meerbusens in
Besitz. Ihre Hauptfeste war Pasargadä, so benannt nach ihrem
vornehmsten Stamme.
Geschichte. [Cyrns 558—529.] Cyrus stammte aus dem per¬
sischen Geschlechte der Achämeniden; die medische Sage erzählte
aber, er sei der Enkel des Asthages gewesen, um das Schmach¬
volle der Unterwerfung durch einen Perser zu verwischen; sie et=
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