Full text: Die fremden Erdteile (H. 3)

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Südamerika, eine ungegliederte Mulde :c. 
Zone aus. Die Gliederung ist gering, das Land daher arm an guten 
Häfen. Die Glieder Verhalten sich zum Rumpf wie 1:80. Der Erdteil 
nimmt einen Raum von gegen 18 Millionen qkm ein. 
Der muld enförmige Boden. Den hohen Westrand der 
großen Mulde bildet das über 7000 km lange Kettengebirge der Anden, 
das sich über 4000—5000 m erhebt, hohe Übergänge hat und steil 
abfällt. Der Nordrand der Mulde entsteht durch die niedrigere Küsten- 
kordillere von Venezuela. Der Ostrand baut sich auf durch das niedrigere 
Bergland von Guayana und das von Brasilien, die auch noch nicht die 
Hälfte der Andenhöhe erreichen. So ist der Ostrand bedeutend niedriger. 
Von Wichtigkeit ist ferner, daß dieser Ostrand in der Orinocomündnng, 
am Amazonas und im Süden auf große Strecken unterbrochen ist. 
Während die Anden sich nach Innen steil senken, geht der Ostrand der 
Mulde ganz allmählich in ein Tiefland über, das sich vom Norden nach 
Süden ununterbrochen hinzieht, die Mitte der Mulde ausfüllt und einen 
Raum von 2/3 des Erdteils einnimmt. 
Das gleichmäßige Klima. Weil der Erdteil in der Heißen 
Zone gelegen ist, das Tiefland nach Süden immer schmäler wird und 
trennende Querriegel fehlen, so besitzt ungefähr ^ des Erdteils eine 
Durchschnittswärme von über -{- 20 C. Von dem letzten Viertel hat 
der größte Teil auch noch durchschnittlich über 10°. Da der größte 
Teil der Mulde in der Heißen Zone liegt, der Westrand höher und der 
Ostrand unterbrochen ist, so sind die Niederschlagsmengen bedeutend. Nur 
die Gegenden, welche durch die kalten Meeresströmungen beeinflußt werden, 
leiden unter Regenarmut. 
Die reiche Bewässerung. Infolge der vielen Niederschläge 
besitzt Südamerika sehr viele und bedeutende Flüsse. Wegen der Muldenform 
weist der Westrand keinen nennenswerten Strom auf, vielmehr sammeln 
sich die Wasser in der inneren Rinne zu gewaltigen Strömen, die sich 
durch die Lücken am Ostrande ins Meer ergießen. 
Dem landschaftlichen Charakter nach weist Südamerika 
ungeheure Urwälder, weite Steppen und öde Gebirgsgegenden auf. Der 
wirklich angebaute Boden ist gering. Dagegen sind die Wälder reich an 
gutem Holze, an Wild, die Steppen an Herdentieren. 
Die Bevölkerung ist sehr gering. Sie beträgt durchschnittlich 
über 2 aufs qkm, das sind 40 Millionen Einwohner. Sie setzt sich aus 
den Indianern als den Ureinwohnern, ferner den Nachkommen der ein¬
	        
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