Full text: Die fremden Erdteile (H. 3)

33 
erklärt. Die Länder Nordamerikas dagegen wurden von tüchtigen Eng- 
ländern, Franzosen und Deutschen besiedelt, die das Land in Kultur 
nahmen und auf die Höhe brachten. — Den Namen Amerika hat der 
Erdteil zu Anfang des 16. Jahrhunderts durch den deutschen Geographen 
Waltzemüller erhalten, der die Werke Amerigo Vespuccis herausgab, eines 
Italieners, der bald nach der Entdeckung einen Teil Amerikas bereist und 
beschrieben hat. — 
§ 13. Asien. 
Übersicht. Asien, das Land des Sonnenaufganges, gliedert sich 
in Mittel- oder Zentral-, Vorder-, Nordwest-, Ost- und Südasien. 
Vorderasien setzt sich aus Kleinasien, Armenien, Kaukasien, Iran, 
Mesopotamien und Arabien zusammen. — 
Meinasien, ein Steppenland mit bevorzugten Ländern. 
1. Die Lage. Kleinasien oder Anatolien ist die westliche Halb- 
insel Asiens. Sie breitet sich um den 40°. nördlicher Breite, also in 
der Subtropischen Zone aus und ist ungefähr so groß als Deutschland. 
An der Westseite ist es reich gegliedert durch Halbinseln mit guten Hafen- 
buchten, durch die vorgelagerten Sporadeninseln bis Rhodos. Im Süd- 
osten davon liegt Cypern. Als Übergangsland zu Europa ist es sehr 
günstig gelegen. 
2. Der Boden. Kleinasien ist ein weites Hochland von ungefähr 
1000 m Höhe, das aber durch niedrige Erhebungen in mehrere Becken 
gegliedert wird. Im Südosten erhebt sich aus der Ebene der 4000 m 
hohe vulkanische Erdschias. Im Norden wird das Hochland vom Schwarzen 
Meere durch das Pontische Gebirge abgeschlossen. Dasselbe fällt steil 
zum Meere, sanft nach innen ab. Die Grenze gegen Armenien bildet 
der nach Südwesten streichende Antitaurus. An diesen schließt sich beim 
Golf von Jskenderun, wo die Cilicischen Pässe nach Syrien führen, der 
Taurus, der in gewundenem Zuge nach Westen geht, gleichfalls steil 
zum Meere abfällt, aber kleine, fruchtbare Küstenebenen übrig läßt. Im 
Westen fehlen die Randgebirge; vielmehr streichen hier kleinere Ketten 
in ostwestlicher Richtung, die sich in den Inseln fortsetzen. Zwischen den 
Zügen liegen fruchtbare Längstäler. Die Grundlage des Bodens bilden 
überall Gneis und Schiefer. Das südliche Gebirge besteht aus Kalk und 
ist sehr höhlenreich. Cypern ist gleichfalls gebirgig. Die mineralischen 
Ernst Hupfer, Hilfsbuch der Erdkunde. III. 3
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.