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wenn das Quecksilber des Barometers um 1 ein steigt. 600 Wärmeeinheiten 
werden frei, wenn sich 1 g Wasser aus der Dampfform kondensiert^). Aber 
diese Erscheinungen gehen in ihren Gründen doch wieder auf die Sonnen- 
einstrahlung zurück, die überhaupt die letzte Ursache aller Veränderungen in 
der Atmosphäre ist. — Die Einstrahlung geht auf folgende Weise vor 
sich: Da der Weltenraum eine hohe Durchlässigkeit gegenüber den Sonnen- 
strahlen besitzt, so kommen diese beinahe noch mit ihrer gesamten Strahlungs- 
kraft an der oberen Grenze der Atmosphäre an. Je tiefer sie in diese ein- 
dringen, um so mehr geben sie von ihrer Wärme an sie ab, da die Luft- 
schichten nach unten an Dichte zunehmen. Der Hauptbetrag der Wärme wird 
den untersten Luftschichten aber nicht direkt von den Sonnenstrahlen geliefert, 
sondern rührt von der Erde her, die immer noch die Hälfte der an die obere 
Grenze der Atmosphäre gelangenden Sonnenenergie erhält, sie in Wärme 
verwandelt und auf dem Wege der Strahlung wieder an die Luft abgibt. — 
Die Wirkung der Einstrahlung ist l. von dem Winkel abhängig, 
den die Sonnenstrahlen mit der Erdoberfläche bilden. Und zwar ist sie um 
so größer, je mehr er sich dem rechten nähert, da die Größe der bestrahlten 
Fläche mit dem Grade der Abweichung der Sonnenstrahlen von der Senk- 
Fig. 47 Fig. 43. 
Sonnenstrahlen j> 
rechten wächst (Fig. 47), da ferner auch der Weg der Strahlen der kulmi- 
nierenden Sonne durch die Atmosphäre weit kürzer ist als der der auf- oder 
untergehenden (Fig. 48: OL < DA und DC). Daher bringt die Mittags- 
und die Sommersonne die größte Erwärmung hervor; daher ist die Wärme 
der Tropen eine größere als die der übrigen Zonen. Die Wirkung der Ein- 
strahlung ist 2. abhängig von ihrer Dauer. Es erklärt sich daraus zum Teil 
die Wärme unseres Sommers. Durch das Verweilen der Sonne während 
mehrerer Wochen oder Monate über dem Horizonte der Polargegenden wird 
sogar der Fehlbetrag der Wärme, der sich aus dem niedrigen Sonnenstande 
dieser Gebiete ergibt, bedeutend verringert. Man hat berechnet, daß die 
Wärmestrahlung an den Polen zu der am Äquator in dem günstigen Verhält- 
nis von 5:12 steht. (Es herrscht volle Tagesbeleuchtung am Pole während 
186 Tagen 11 Stunden, am Äquator während 182 Tagen 15 Stunden; volle 
Finsternis hat der Pol nur 84 Tage 3 Stunden, der Äquator 146 Tage 
14 Stunden. Der Pol erhält eine größere Strahlungsmenge als der Äquator 
». Wärmeeinheit (Kalorie) ist die Wärme, die nötig ist, um 1 g Wasser von 
v ° auf 1 ° 0 zu erhöhen.
	        
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