Palästina.
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nach Süden aber in dieBerge
Jerusalem's (Oelberg
iiber 2500', Zion gegen
2400' und Moriah) aus¬
läuft.
Nordöstlich von Jerusalem
befindet sich der Berg Qua-
rantania, der Sage nach,
der Berg der Versuchung.
Südlich von Jerusalem be-
ginnt das Gebirge Juda,
welches jetzt größtentheils wüste
ist. Nach Süden verläuft es
in das Amoritergebirge.
3. Die Iordan-Cbkne, ein
kleiner tropischer Streifen inner-
halb der gemäßigten Zone. Sie
ist 1 Ml. breit und wird vom
Jordan gebildet, welcher in 3
Stufen
(See Merom, 265' über,
See Genezareth, 625' unter,
Todtes Meer, 1200' unter
dem Meeresspiegel)
immer tiefer, selbst bis unter
den Meeresspiegel hinabsinkt.
Nach Süden zu erweitert sich
das Thal und bildet das Ge-
silde Jericho im Westen und
das Gefilde Mo ab im Osten.
4. Das östliche Hochland ist
eine Fortsetzung des Anti-
libanon, welcher im Allge-
meinen niedriger, im Süden
(großer Hermon — 9500') aber
noch höher als der Libanon ist.
Nach Westen fällt er rasch, nach
Osten allmählich ab.
Das Hochland selbst zeigt
größere Einförmigkeit, hat aus-
gedehnte Eichenwaldungen und
fette Viehweiden und zerfällt
durch das Gebirge Gilead in
2 Hochebenen.
Im Süden erhebt sich das
Gebirge Ab arim, dessen Fort-
setzung bis zum älanitischen
Meerbusen das Edomiter-
gebirge ist und das im Norden
in das Gebirge Pisga mit dem
Berg Nebo ausläuft.
Der einzige größere Fluß Pa-
lästina's ist der Jordan, wel-
cher in 3 Quellen:
Kaniasquelle (im Osten),
Danquelle (in der Mitte),
Hasbeyaquelle (im Westen und
zwar die Hauptquelle mit der
Seehöhe von 1700') vom
Südabhange des großen
Hermon, welcher sogar noch
im September Schneemassen
trägt, entspringt.
Er bildet 2 Süßwasserseen
und 1 Salzsee:
1. den See Merom, in der
Form eines Dreiecks, über 1 Ml.
lang und y2 Ml. breit, im
Westen und Nordes sumpfig,
voll Schilf und Binsen;
2. den See Genezareth (2— 3
Mln. südlicher) mit seinen lieb-
lichen Ufern ein Bild des neuen
Testaments. Er ist 3 Mln. lang
und iy2 Ml. breit. Von hier
an stürzt der Jordan in 27
größeren und 3 mal so viel
kleineren Wasserfällen zum
3. Todten Meere hinab
(ziemlich 15 Mln. südlicher).
10 Mln. lang, 3 Mln. breit, bildet
es das salzigste Wasser der Erde
(unter 100 Th eilen Wasser 42
Theile Salz) und zerfällt durch
einen Einsprung des Landes in
2 ungleiche Hälften:
Die n ö r d l i ch e (mehr als 2/3)
hat eine Tiefe von durchschnitt-
lich mehr als 1000', während
die südlich e nur 6', höchstens
18' tief ist.
Aus der Ostseite sind schroffe
und steile Felsen; an der West-
seite treten die Berge zurück.
In Folge der tiefen Lage inner-
halb nackter Felsen findet man
hier eine ungeheure Hitze. Alles
ist todt, in ihm, auf ihm, um
ihn. Das ist die Stätte des
Gerichts (1. Mos. 19), in ge-
wisser Hinsicht ein Bild des
alten Bundes.
Hier endigt der Jordan,
welcher,
80—100' breit, 4 — 5' tief,
eine Länge von 45 Mln. (in
gerader Linie nur 25 Mln.) hat.
Nicht endigt jedoch die Thal--
senke; das Ghör setzt sich viel¬
mehr als Thal Ära bah
(20 Mln. lang und 1 Ml. breit)
bis zum älanitischen Meerbusen,
auf der Ostseite vom hohen
Edomiter gebirge begleitet,
fort.
Dies kann nicht das ehe-
malige Jordanbett sein, da sich
hier die Wasserscheide zwi-
schen beiden-Meeren (300—700'
über dem Mittelländischen Meer)
befindet.
Seine Hauptnebenflüsse
sind:
der IarmuK vom Hanran-
gebirge (er mündet 1 Ml. süd-
lich vom See Tiberias) und
der Iabok v. Gebirge Gilead.
Unbedeutender ist der Arnon
vom Gebirge Abarim, welcher
die Südgrenze Palästinas bildet.
Der 2. bedeutendere Fluß
Palästinas ist der Kison vom
westjordanischen Hochlande.
Im Allgemeinen ist Palä-
stina wasserarm zu nennen,
was unter dem Segen Gottes
und bei dem Fleiße der Bewoh-
ner zwar früher die Fruchtbarkeit
nicht beeinträchtigte, jetzt aber so
große Oede hervorruft.
Da Palästina noch in der
gemäßigten Zone liegt,
nimmt es auch, zumal da es
meist Gebirgsland ist, Theil
an den klimatischen Erschei-
nungen derselben, natürlich
der südlichen Lage des Landes
entsprechend. Es hat demnach
im Allgemeinen wolkenlose,
heiße Sommer mit nächtlichem
starken Thaue (infolge der
reichlichen Wafferdämpfe und
der starken Abkühlung zur
Nachtzeit) und nasse und kühle
Winter.
Im Einzelnen gilt Fol-
gendes: Der Winter be-
ginnt mit Ende October. Der
Regen (Frühregen) wird
immer anhaltender und ver--
wandelt sich im Januar und
Februar wohl auch in S ch n e e.
März bis Mitte April fällt
der Spatregen und gegen
Ende April (die Zeit der
Getreide-Ernte) beginnt der
Sommer. Die Hitze wird
schon im Mai lästig, steigt
im Juni, Juli, August, bis
sie im September wieder ab-
nimmt. Tropencharakter
hat dagegen das Klima des
Ghor.
Wie in den südlichen Ge-
genden überhaupt, so wird
auch in Palästina die Hitze
und Kälte durch die größere
Gleichmäßigkeit der
Tage und Nächte gemäßigt.
Der längste Tag währt in
Palästina nur etwas über 14
Stunden, von früh 5 Uhr
bis Abends 7 Uhr, und der
kürzeste ziemlich 10Stunden.