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Die Alpen.
Name
und
Weltstellung.
Größe
und
Einwohnerzahl.
Grenzen.
Die Alpen,
d. i. celtisch: „die Weißen"
oder Hohen.
Die Alpen bilden nach
ihrer Weltstellung den
Gebirgskamm Europa's
und scheiden den Erdtheil
in zwei durch Klima,
Vegetation und Bevölke-
rung wesentlich verschie-
dene ungleiche Half-
ten.
4500 CPIn.,
150 Mln. in der Länge
von Nizza bis Wien;
nämlich gegen 37 Mln. von
Nizza bis zum Montblanc
und Uber 100 Mln. vom
Montblanc bis nach Wien.
Der westliche Flügel hat,
während er nach den Central-
alpen zu fast bis zur höchsten
Höhe emporsteigt, doch die
geringste Breite (20 Mln.);
der nordöstliche gewinnt
eine Breite von mehr als 30
Mln., zeigt jedoch eine ge-
ringere Kammhöhe.
Ihrem Umfange nach
stehen sie dem Gebiete der
2 nördlichen Hauptgebirge
Europa's (scandinavisches Ge-
birge und Uralgebirge) nach,
Uberragen aber beide durch
ihre Höhe, während in Be-
zug auf Schönheit das Ural-
gebirge sich nicht entfernt mit
den Alpen messen kann.
Gegen 7 Mill. Bewohner.
43°-48°
nördl. Breite,
22° —34°
ö st l. Länge.
So liegen die Alpen
fast genau in der Mitte
zwischen dem Aequa-
tor und dem Nordpol
und ziemlich unter gl ei-
cher Breite mit dem
Kaukasus.
Einige Grade weiter
nach Norden versetzt, wür-
den sie unnahbare Eis-
wüsten bilden, und weiter
nach Süden würden sie
den Zauber der Manig-
faltigkeit entbehren müssen.
Im Einzelnen sind die Grenzen
folgende:
das adriatische Meer,
die Po-Ebene,
der Golf von Genua,
die Rhone und
das französische Mittelgebirge,
der Rhein und
das deutsche Mittelgebirge,
die Donau und
das österreichische Mittelgebirge.
Während dem Himalaya eine gewal-
tige Hochfläche vorliegt und die Anden
zur Westgrenze den Ocean haben, finden
wir zu beiden Seiten der Alpen Cultur-
läuder
(Italien,
Frankreich,
Schweiz,
Baiern,
Oesterreich-Ungarn),
und durch 4 große Ströme vermitteln sie
den Verkehr Europa's nach allen Seiten.
Zu den Füßen der Alpen lagern gleich
ausgebreiteten Teppichen Tiefebenen, wel-
che von Gebirgen, die selbst von den Al-
pen ihren Ausgang nehmen, Halbmond«
förmig umschloffen werden.
Nur an einer Seite, nämlich im Nor-
den, schließt sich eine Hochebene
(die schweizerische und schwäbisch-
baiersche)
vor der oberrheinischen Tiefebene an.