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Arten des Horizontes. Bisher war stets von dem natürlichen
Horizont die Rede (BD in Abb. 30). Legt man nun durch den Stand-
Punkt des Beobachters (A) eine Ebene zum natürlichen Horizont, so wird
durch sie der scheinbare oder astronomische Horizont (EF) be¬
zeichnet. Er heißt darum so, weil hier die astronomischen Vorgänge
(Aus- und Untergang der Himmelskörper) sichtbar werden. Denkt man
sich zu dem astronomischen Horizont eine Parallelebene durch den Erd-
Mittelpunkt gelegt, so gibt diese den wahren Horizont (OH) an, der
allein bei mathematischen Berechnungen in Betracht kommt. Zwar liegen
astronomischer und wahrer Horizont um die Länge des Erdradius voneinander
entfernt km^ ^ ^er ^ den großen Entfernungen im unermeß-
lichen Weltenraum spielt diese kleine Strecke keine Rolle. Die Grund-
läge für die Messungen nach dem I. Liniensystem bildet der
wahre Horizont.
b) Auf derHorizontlinie sind einige Festpunkte bestimmbar.
Die Kardinalpunkte des Horizontes sind Nord-, Ost-, Süd-
und Westpunkt. Von ihnen läßt sich der Nord Punkt entweder durch
die Magnetnadel (bei uns
etwa 10° Mißweisung
nach W) oder durch Auf¬
suchen des Polarsterns
bestimmen. Letzterer wird
gefunden, wenn man die
Hinterachse des Großen
Wagens (des Großen Bä-
ren) nach seiner Deichsel-
seite hin 4x/2mal verlängert. Kehrt man nun das Gesicht dem Polar-
stern zu (nach N), so liegt Osten rechts, Westen links, Süden hinten.
Den Ost- und den Westpunkt kann man am 21. März oder am
23. September durch Festlegen des Auf- und Untergangspunktes der
Sonne bestimmen; denn an diesen Tagen geht die Sonne genau im
Ostpunkte auf und im Westpunkte unter. Zu jeder Zeit kann der Ort
des Südpunktes ermittelt werden. Dabei wird die Lage der Nord-
Südlinie durch Beobachtung des höchsten Sonnenstandes (am Mittag)
gefunden. Zu diesem Zwecke zieht man um einen auf wagerechter
Tafel senkrecht eingesetzten Stift (a—b in Abb. 31) konzentrische Kreise,
beobachtet den sich stets verändernden Schatten des Stabes, verbindet die
Stellen, wo Schattenende und Kreis sich berühren und halbiert diese
Sehnen. Dann ist die Nord-Südlinie (N—8)gesunden. Die Kardinal¬
punkte der Horizontlinie sind Nord-, Ost-, Süd- und West-
Punkt.
c) Mit Hilfe des Horizontkreises läßt sich ein ganzes
Liniensystem konstruieren. Der Beobachter hat am Himmelsgewölbe
Abb. 31.