81 Sachsen. . § 55
Abb. 1, §54. Übersichtlicher (schematicher) Schnitt durch die Sächsische Schweiz.
Folgendes ist zu beachten:
1. Die punktierte Linie gibt die ursprüngliche, gleichmäßige Höhe an.
2. Die Nummern 1 deuten Tafelberge an (Lilienstein, Königstein).
3. Nummer 2 veranschaulicht, wie stellenweise Sandstein sänlen freigenagt wurden.
4. Die Nummern 3 zeigen Berge, die von einem Naturtunnel durchnagt wurden (z. B.
Prebischtor in Böhmen, Kuhstall in Sachsen).
5. Die Nummern 4 deuten Schlnchten von Elbenebenflüssen an.
Die großen Ebenen nennt man im Lande Ebenheiten, die engen Täler Gründe.
Wo das Elbsandsteingebirge endet, liegt Pirna O („Bärne" sagt der Sachse),
mit großen Sandsteinbrüchen. Weiter flußabwärts folgt die herrliche Residenz
Dresden D (s. §56). Wo die Elbe die Ebene erreicht, treffen wir Meißen A,
mit der ältesten Porzellanfabrik Europas (§ 56).
Siehe Skizze 2, § 54: Inmitten der Sächsischen Schweiz liegt das Hotelstädtchen Schandau.
Flußabwärts gelangen wir von dort nach den beiden bekanntesten Tafelbergen, dem König-
stein links an der Elbe, und dem noch
50 m höheren Lilienstein (410 m) gegen¬
über, rechts an der Elbe. Noch weiter
flußabwärts liegt die Bastei, ein kühner,
balkonartiger Vorsprung, 200 in über dem
Elbspiegel gelegen (315 m über der Ostsee).
Eine 76 m lange und 2 m breite, nur für
Fußgänger bestimmte Kunstbrücke, Bastei-
brücke genannt, verbindet sie mit anderen
Felsgruppen. Während die genannten
Tafelberge am Elbufer liegen, befinden
sich die beiden Gewölbebildungen oder
Naturtunnel in einiger Entfernung da-
von. Von Schandau den Kirnitschbach auf-
wärts gelangt man nach dem Kuh st all,
einem niedrigen Felsentor, das seinen Namen wohl daher hat, daß zur Zeit des Dreißigjährigen
Krieges die Landleute dort ihr Vieh bargen. Östl. von dem böhmischen Herrnskretschen liegt
das 15 m hohe Prebischtor I s. Text u. Bild :t, s r>4 I. Südl. bildet ein bei Herrnskretschen
mündender Bach die herrliche Edmunds klamm.
c) Das Sächsische Flachland.
5. Das durchweg fruchtbare Sächsische Flachland reicht bis an den Sandrücken § 55
des Fläming. Besonders fruchtbar ist das Gebiet zwischen Saale und Mulde (hier
auch das hervorragend fruchtbare Alteuburger Land an der Pleiße), das südl.
Anhalt und die Magdeburger Börde. In allen diesen Gebieten wird neben
einem reichen Getreide- ein ausgebreiteter Zuckerrübenbau betrieben (wie im
H. Harms, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Prnparcmdenheft I.' 6
Abb. 2, §54. Skizze zur Sächsischen
Schweiz.