Full text: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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Ihre Größe beträgt insgesamt nicht mehr als Celebes oder 
als die nichtpreußischen Staaten des Deutschen Reichs zusammen- 
genommen, während der Raum, über den sie sich verbreiten, so 
groß ist wie Asien und Afrika zusammen. 
Sie sind entweder hohe, vulkanische Inseln, oder Flachinseln, 
das Werk korallenbauender Polypen. Die hohen Inseln nötigen 
die stetig vom Meere her wehenden Passate, ihre Wasserdämpfe 
niederzuschlagen, sind darum reich an Quellen, Sturzbächen und 
dichten Wäldern. Die niedrigen Flachinseln ^ bestehen aus kleinen, 
stachen Koralleninselchen, die kranzförmig geordnet — und dann 
Atoll genannt — ein Meeresbecken einschließen. Sie leiden 
häufig an Trockenheit, und auf ihnen ist die Kokospalme bis- 
weilen der einzige Baum. Palmkerne und Kopra bilden den 
Haupthandelsartikel auf den Inseln der Südsee. 
Die auf den Inseln einheimische Bevölkerung ist von W her 
eingewandert. Sie wird von den polynesischen Malaien gebildet, 
von denen die Mikronesier durch Vermischung mit den benach- 
barten Papuanen entstanden sind. Wie alle Malayen sind die 
Polynesier geschickte Seeleute, die durch einfache und doppelte 
Ausleger ihre schmalen Segelsahrzeuge vor dem Umschlagen bei 
heranrollenden Wogen schützen. 
Staatenkundliches. Die Inseln des Großen Ozeans sind gegen- 
wärtig fast ganz unter verschiedene europäische Mächte und die Vereinigten 
Staaten von Amerika verteilt. 
1. Die deutschen Besitzungen unter dem Abschnitt: Die deutschen 
Kolonien. 
2. Die britischen Besitzungen. Ne useelan d, die Niti-oder Fidschi- 
Inseln und die Tonga- oder Freundsch afts-Jnfeln. Von derinnern 
Jnselreihe gehören Großbritannien Britisch-Neuguinea, s von Kaiser 
Wilhelmsland, ferner die s-en Salomoninseln, die Santa Cruz- 
Inseln, außerdem Inselgruppen der übrigen Inselwelt. 
3. Die französischen Kolonien. Neuk al ed o ni en, Deportationsgebiet, 
Nickelförderung in erheblichem Maße. Bon den polynesischen Inseln ist 
die Tahiti-Gruppe, auch Gesellschaftsinseln genannt, die bedeutendste. 
4. Der niederländische Anteil von Neuguinea ist fast völlig unbekannt 
und wird wirtschaftlich so gut wie gar nicht benutzt. 
5. Den Vereinigten Staaten von Amerika gehören: 
a) Die Sandwich- (ßänduitsch) oder Hawai-Jnseln. Sie liegen 
unter dem n-en Wendekreise und sind durchaus vulkanisch; die Hauptinsel 
Haiwai mit mächtigen Vulkankegeln: Mauna Kea (weißer Berg) und 
Mauna Loa (großer Berg); am Ostabhang des letzteren der 5,6 Km lange, 
4 km breite und 225 m tiefe Krater Kilauea mit dem ehemaligen Lava- 
Kratersee Halemaumau. Die Feuchtigkeit der Seewinde bringt gewaltige 
Niederschläge, und es gedeihen neben dichten Wäldern Zuckerrohr, Reis, 
Kaffee, Orangen, Ananas. Honolulu, an der S-Küste von Oahu, ist 
Regierungssitz und Station auf dem Wege zwischen Australien und Nord- 
Amerika. 
b) Die im O vom 171.° w von Gr. glegenen Samöa-Jnseln. 
c) Die Insel Guam der Marianen. 
6. Chile beansprucht die Osterinsel, und Japan hat die benach- 
barten Bonin- und Volkano-Inseln besetzt. 
1 S. Die Marschallinseln in dem Abschnitt: Die deutschen Kolonien. 
Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 14
	        
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