Full text: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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Die Rhön. Aus der Grenze welcher Staatsgebiete liegt die Rhön? 
Welches ist die Hauptrichtung der Rhön? Wie heißt der höchste Berg? 
Welche Flüsse kommen von der Rhön? Wohin ziehen sie? 
Die Rhön bildet die Wasserscheide zwischen dern Main- und 
Wesergebiet und ist eine von S nach N ziehende Reihe von 
vulkanischen Erhebungen, welche oben vielfach abgeplattet sind 
und Hochebenen bilden. Auf den breiten Hochebenen finden sich 
mächtige Torflager. Die Luft ist rauh („*/* des Jahres Winter 
und Vi kalt"), darum der Feldbau gering (Kartoffeln und Flachs); 
die Bevölkerung ist aus'den Ertrag der Bergwiesen, auf Wald- 
kultur und Holzschnitzerei angewiesen. In der Mitte des Ge- 
birges, am S-Fuße der höchsten Erhebung, der Wasserkuppe 
(950 m). entspringt die Fulda. In zwei großen Bogen sührt 
sie der Weser als größter liuker Nebenfluß ihr Wasser zu. 
Das Hessische Bergland. Durch welche Flüsse wird das Hessische Berg- 
land gegliedert? Welche Bergzüge liegen zwischen ihnen? Als Grundfigur 
für die Zeichnung des Wesergebiets gelte ein Rechteck, dessen untere wage- 
rechte Seite gleich dem 50. Parallel vom 8. bis Ii. Meridian v. Gr. (im 
Maßstabe der Karte) und dessen anstoßende senkrechte mal so lang ist. 
Teile die wagerechte und senkrechte Seite in ie 3 gleiche Teile. Das übrige 
ergibt die Karte. 
Das Hessische Bergland ist eine wellige Hochebene, die durch 
die Gewässer in abgerundete Hügelzüge zerschnitten uud von einer 
Fülle größerer uud kleinerer Kuppen sowie von kurzen Rücken 
basaltischen Gesteins unterbrochen ist. Die höchste Erhebung im 
Innern Hessens ist der langgestreckte Rücken des bis 750 m aus¬ 
steigenden Hohen Meißner^1. Die Flußtäler find tief ein¬ 
geschnitten und haben bei breiter Talsohle hohe, steile Ränder. 
Wichtig für den Verkehr sind die Talzüge, die ö und w des 
Vogelsberges nach der Oberrheinischen Tiefebene führen. Fast 
alle Wohnplütze sind in den Talgründen aneinander gereiht; 
denn die Höhen sind qnellenarm. Größere Talebenen sind nur 
die der Universitätsstädte Marburg O und Gießen (D, der weite 
Talkessel des Bischofssitzes Fulda O und die schöne Ebene von 
Cassel Q (153). Cassel, früher eine stille, kleinsürstliche Residenz, hat 
sich unter Preußens Herrschaft zur Großstadt und der gewerb- und Handels- 
tätigsten Stadt Hessens emporgeschwungen und gehört besonders durch 
seine anmutige Umgebung zu den schönsten Städten Deutschlands. Im W 
steigt der Habichtswald empor, dessen Abhang teilweise in einen der 
schönsten Parks Deutschlands verwandelt ist und das Schloß Wilhelms- 
höhe trägt. 
Bei der im Durchschnitt nur mittleren Fruchtbarkeit des 
Bodens sind große Flächen (etwa die Hälfte der Oberfläche) mit 
Wald bedeckt; insbesondere tragen die Höhenzüge (Kaufunger- 
wald, Reinhardswald) ausgedehnte Eichen- und Buchenwalduugen, 
den schönsten Schmuck der Landschaft, und führen zur Forstwirt- 
schaft. Da Mineralschätze nur in geringem Maße dem Boden 
eigen sind, so beschästigen sich die Bewohner in den Talbecken 
und an den unteren Gehängen hauptsächlich mit Landwirtschaft 
Wißner oder Weißner — Weißer Berg.
	        
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