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JVordasien.
Boden und Gewässer. Den Abschnitt ö. des Jenissei, Ost-
sibirien^ nimmt zum größten Teil eine flachgelagerte Tafel älteren
Gesteins ein; diese ist im allgemeinen von größter Einförmigkeit und
trägt das Gepräge niedrigen Hügellandes. Nur die tief eingeschnit-
tenen Täler der Flüsse gliedern die Oberfläche, und sie sind es allein,
welche wegen ihrer geschützten Lage einigen Ackerbau zulassen, während
die Tafel fast bis in den Polarkreis mit dichtem Walde, den Jagd-
gründen der Pelzjäger, bedeckt ist. Den S.-Rand bildet die n.-e Um-
wallung von Zentralasien. Die noch wenig bekannte Bruchstaffel gegen
das Qchotskische und Veringsmeer wird als Stanowoigebirge be-
zeichnet, dessen Fortsetzung in die Tschuktschenhalbinsel hineinreicht.
Kamtschatka ^ gehört mit seinem s.-en vulkanischen Teil dem
Jnselbogen an, der Asien an der ganzen O.-Küste begleitet.
Vom Jenissei w. bis zum Ural erstreckt sich eine echte Tiefebene,
WestsibirienDie Grenze wird im S., im Quellgebiet des Jschim
und Tobol, von den Ki^'g ise n steppen gebildet; diese sind ein Berg-
und Hügelland, das im O. zwischen Balkasch-See und Jrtysch an
Mittelgebirgshöhe heranreicht. Der s.-e Teil, Turan^, ist wiederum
Tiefland und senkt sich von O., von den Vorhöhen des Ti^n-schan,
nach W. zum Aralsee aus 48 m und im Kaspisee auf —26 m, so
daß hier eine Depression vorhanden ist, die n. etwa bis zum 50.
Breitengrade reicht.
Die ganze Landschaft von dem iranischen Randgebirge bis zum
Eismeer ist verlassener Meeresboden der Tertiär- und zum Teil der
Quartärzeit. In der älteren Tertiärzeit reichte ein Meeresarm vom
Schwarzen Meer bis zum Eismeer. Gegen die Mitte der Tertiär-
zeit teilte sich dieses Meer in zwei Teile, indem die höhere Schwelle
zwischen Tiön-schan und Ural trocken gelegt wurde, und während im
N. der Boden von jüngeren See- und Flußablagerungen und noch
weiter n. von den Ablagerungen der großen Vereisung bedeckt wurde,
begann im S. das Meer zu verdunsten und zu schrumpfen, und der
Meeresboden trat zu Tage. Die Reste der einstigen Wafferbedeckung
sammelten sich in Binnenseen, und zwischen ihnen wandelte sich das
Land infolge der Abflußlofigkeit der Seen und des kontinentalen
Klimas in Steppen und Wüsten um.
Die aus dem Innern Irans hervorbrechenden und die meisten
von dem hohen O.-Rande heruntereilenden Flüsse (welche?) versiegen
im Sande; nur zwei (welche?) erreichen den Bayern an Größe gleich-
kommenden Aralsee. Die tiefste Stelle des ganzen Gebiets nimmt
der Kaspisee^ ein, der in seinem s.-en Teile ein Einbruchsseld von
mehr als 1000 m. Tiefe darstellt, im n.-en Abschnitt dagegen, zwischen
stachen Ufern eingebettet, alle Eigenschaften eines Steppensees hat.
1 Teil I, S. 153. 2 ES. S. 153. 3 Eb. S. 154. 4 Eb. S. 155. 5 E5. S. 155.