Full text: Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre (Teil 2, Abt. 2)

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Flurkarten im Maßstabe von 1:500 bis 1:10000 (Stadtbebau- 
ungspläne, Katasterkarten, Karten für Eisenbahnbauten, Wasserlei- 
tungs- und Kanalanlagen). Sie enthalten wegen ihres großen Maß- 
stabes alle darstellbaren Objekte in der Form ihres Grundrisses und 
geben das genaueste und verläßlichste Bild des betreffenden Teiles 
der Erdoberfläche. — 2. Topographische (ortsbeschreibende) 
Spezialkarten im Maßstabe von 1: 10000 bis 1: 200000 (Me߬ 
tischblätter der preuß. Landesaufnahme 1: 25000, Karte des Deutschen 
Reiches 1:100000, Kreiskarten 1:150000). Auch diese Karten 
enthalten alle Objekte, welche sich auf die Besiedelung, die Boden- 
kultur, den Verkehr usw. beziehen, und bieten, obwohl sie in den 
höheren Verjüngungen die sogenannten linearen Gebilde (Wege, 
Straßen, Eisenbahnen) schon nicht mehr in der verhältnismäßigen 
Breite wiedergeben, ein treues Bild der Erdoberfläche. — 3. Gen eral- 
karten und eigentliche geographische Karten im Maßstabe 
von 1:200000 bis zu höchster Verjüngung, alle Karten von den 
Provinzialkarten bis zu den Darstellungen der halben (Planigloben) 
und ganzen Erdoberfläche (Erdkarten) umfassend. Bei diesen Karten 
sind ebenfalls alle linearen Gebilde zu breit; wegen Mangels an 
Raum und aus Rücksicht auf die Deutlichkeit müssen minder wichtige 
Objekte weggelassen werden und desto mehr Beschränkungen eintreten 
(nach bestimmten Grundsätzen), je größer die Verjüngung ist. Die 
Darstellung der Bodenverhältnisse wird immer mehr „generalisiert", 
„an Stelle des Naturbildes tritt mehr und mehr eine Symbolisierung 
der geogr. Objekte, es erscheinen nur noch Charakterzeichen für alle 
Wohnorte (Kreise für Städte und Dörfer, Sterne für Festungen 
usw.) und Kulturangaben, so daß Karten höchster Verjüngung nur 
noch ein abstraktes Bild der allgemeinsten Verhältnisse, der Umrisse, 
Flächenräume und Erhebungen geben". Die richtige und geläufige 
Deutung dieser symbolischen Darstellungen der Karte ist Gegenstand 
des Kartenlesens in der Schule. 
Herstellung der karten. 
Die Kartefi-6ntwiirfe» 
Karten von wenig verjüngtem Maßstabe (Pläne, Flurkarten, 
topographische Spezialkarten), die kleine Teile der Erdoberfläche von 
höchstens 30 Meilen Ausdehnung darstellen, werden hergestellt durch 
Eintragung der geographischen Objekte gemäß den durch Messung 
und Orientierung bestimmten Entfernungen und Himmelsrichtungen. 
Die wenigen Längen- und Breitengrade zeichnet man, soweit sie über- 
Haupt eingetragen werden, als senkrechte und wagerechte Linien (s.
	        
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