Full text: Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre (Teil 2, Abt. 2)

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2. Man denkt sich an den darzustellenden Teil des Globus 
eine einseitig gekrümmte Fläche (Zylinder- oder Kegelmantel) 
angelegt und verbindet durch Strahlen oder Parallellinien die ein- 
zelnen Punkte der Kugel mit den entsprechenden der angelegten 
Mantelfläche, die man nachher abwickelt. 
Die Bilder beider Arten heißen Entwürfe oder Projek- 
tionen. Jede Landkarte ist eine Projektion, entweder 
eine azimutale (perspektivische oder nicht perspektivische), 
eine abwickelbare (Zylinder- oder Kegel-Pr.) oder 
eine modifizierte (vermittelnde). 
Es gibt eine große Anzahl von Karten-Entwürfen; hier sollen 
nur diejenigen besprochen werden, die in den Hand- und Schul- 
Atlanten, z.B. in Diercke-Gäblers Schulatlas (I)-G), in Sydow- 
Wagners Methodischem Schul-Atlas (S-W) am häufigsten zur An- 
Wendung kommen. 
I. I)ie azimutalen Entwürfe, 
a. Die perspektivischen. 
Denkt man sich das Auge in unendlicher Entfernung von der 
Erde, so laufen sämtliche Projektionsstrahlen parallel und treffen die 
Bildfläche senkrecht; man erhält die orthographische Projektion 
(Fig. 35, obere Hälfte). — Befindet sich das Auge in endlicher Ent- 
fernung, so entsteht die externe Projektion (Fig. 36, linke Hälfte). 
Liegt der Gesichtspunkt auf der Erdoberfläche, so ergibt sich die
	        
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